1992
wurde in der Siedlung Jasnaja
Poljana, Gebiet Kaliningrad
(Königsberg), wo früher das
königliche Gestüt Trakehnen war,
die deutsche Baufirma GST
gegründet, die den Bau einer
Wohnsiedlung für einige Dutzend
Familien von Russlanddeutschen,
die aus den Verbannungsorten aus
Mittelasien und Kasachstan
zurückkehrten, begonnen hat.
Kurze Zeit später wurde das
Projekt zur Schaffung der
deutschen Siedlung in Jasnana
Poljana zum Anlass für eine
antideutsche Kampagne genommen,
in der es hieß „die deutschen
Revanchisten versuchen mit Hilfe
von Russlanddeutschen das Gebiet
Kaliningrad zu germanisieren“.
Dabei muss man bemerken, dass
die provokatorische Kampagne
ihren Anfang nicht von der Seite
irgendwelcher russischer
Organisationen oder FSB (KGB)
genommen hat, sondern aus der
BRD von der deutschen „antifa“
und hinter ihr stehenden
westlichen Geheimdiensten
initiiert wurde.
In dem das Thema
der „Revanchisten“ und der
„Gefahr der Germanisierung“
aufgebauscht wurde, haben
interessierte westliche Kreise
es ausgenutzt, um die engere
Annährung zwischen Russland und
Deutschland nicht zuzulassen und
damit die wirtschaftliche und
politische Einflussnahme in
Osteuropa zu verhindern. Und
dazu auch die Regierungen von
Polen und Litauen an der
Notwendigkeit für die
Unterbringung auf ihrem
Territorium von Militärbasen der
NATO zu überzeugen.
So
wurden die Russlanddeutschen,
die Einwohner von Jasnaja
Paljana, zu den ersten Opfern
von politischen Intrigen des
Westens, dessen Hauptziel die
Erweiterung der NATO nach Osten
war. Manche Amtspersonen aus
Kaliningrad haben auch das Thema
„Revanchismus“ aufgegriffen:
wahrscheinlich wollten sie auf
diese Weise die Aufmerksamkeit
von Moskau für die
wirtschaftlichen Probleme der
Gebiete erwecken, um damit
zusätzliche finanzielle
Subventionen herauszuschlagen.
2002 hat der Deputierter der
Gebietsduma, Solomon
Israelievitsch Ginsburg das
Bauprojekt von Jasnaja Poljana
als „schleichende
Germanisierung“ bezeichnet.
Als Ergebnis des jahrelangen
Drucks und der Schaffung von
künstlichen Problemen, die die
Arbeit behindert haben, hat der
Gründer der Firma GST von der
Fortführung des Projektes
Abstand genommen und das ganze
Vermögen der Firma an einen
russischen Unternehmer verkauft,
der sich auch seinerseits von
dem Teil des Vermögens trennen
wollte, das die meisten Probleme
mit sich brachte, darunter auch
jener Teil politischen
Charakters – d. h. der
Wohnsiedlung, in der die
Familien von Russlanddeutschen
wohnten. Die Häuser wurden zum
Verkauf angeboten. Die Bewohner
der Siedlung sind wegen ihres
niedrigen Einkommens nicht in
der Lage, ihre Häuser auszulösen
und sind gezwungen, sie zu
räumen.
In diesem Zusammenhang halten
wir es für unsere Pflicht zu
erklären: Wir haben Verständnis
für die Entscheidung, das
Projekt stillzulegen, weil es
jahrelang von der deutschen „antifa“
und westlichen Geheimdiensten
zur Volksverhetzung (Schürung
des nationalen Zwist) und
Diskriminierung von
Russlanddeutschen im Gebiet
Kaliningrad benutzt wurde. Was
die zwei Dutzend deutschen
Familien betrifft, die in der
Siedlung Jasnaja Poljana wohnen,
die heute am 70. Jahrestages der
Deportation der
Russlanddeutschen wieder ohne
Dach über dem Kopf geblieben
sind, die zum wiederholten Mal
vertrieben und bestraft sind für
ihre deutsche Abstammung, wäre
die logische Lösung dieser Frage
die Aufnahme dieser Familien in
Deutschland, wo die meisten ihre
Eltern oder andere Verwandten
haben. Aber die Antwort der BRD
Beamten auf ihre Aufnahmebitten,
lässt für sie wenig Hoffnung
übrig.
Die Absage für diese Familien,
in die Bundesrepublik
Deutschland zu kommen (obwohl in
der gleichen Zeit Abertausende
Migranten aus Afrika und Asien
aufgenommen werden) macht ihre
Lage aussichtslos und kann sie
zum äußersten Schritt zwingen –
Schaffung einer deutschen „Lampedusa“
an der Ostsee. Vielleicht wäre
diese Variante auch die letzte
Chance für die deutschen
Familien, die heute für ihre
Zukunft in Kirgisien und anderen
Republiken in Mittelasien
bangen.
Pressedienst „Die
Russlanddeutschen Konservativen“