| 
								
								Deutsche Weihnacht! 
								 Was 
								verbindet Deutschlands Jugend im Jahr 2009 mit 
								dem Weihnachtsfest? Beschenkt zu werden? Viel 
								Weihnachtsstress verbunden mit den oft nervig 
								erscheinenden Geschenkverpflichtungen 
								ausgeliefert zu sein? Sich durch überfüllte 
								Konsumtempel zu schieben? Für die unter euch, 
								denen dies nichts gibt, die hinter dem 
								Weihnachtsfest mehr vermuten als einen 
								verpflichtenden Geschenkaustausch und familiäre 
								Verbindlichkeiten, für junge Eltern oder die 
								denen dies Glück bald zuteil wird möchten wir 
								euch nachfolgend einen kleinen Überblick über 
								traditionelle Sitten, Gebräuche und typischen 
								Schmuck anhand einiger Schlagworte bieten. 
								
								
								Adventszeit 
								
								– Die vier Wochen vor der Wintersonnenwende am 
								21.12. bilden diese Zeit in der man traditionell 
								das vergangene Jahr Revue passieren lässt und 
								sich viel Zeit für Besinnliches nimmt. Diese 
								vier Wochen hatten absolut nichts mit dem 
								heutigen von Adventssonntag zur Adventssonntag 
								rückwärtszählenden, immer nervöser werdenden 
								Aktivitäten der BRD-Konsumwelt gemein. Unsere 
								Vorfahren nutzten die Zeit um mit sich, ihren 
								Mitmenschen und ihren Ahnen ins Reine zu kommen. 
								Dabei stand die erste Woche für den vergangenen 
								Winter, die zweite Woche für das vergangene 
								Frühjahr, die dritte Woche für den vergangenen 
								Sommer und die vierte Woche für den vergangenen 
								Herbst.  
								
								Nikolaus 
								– Unsere Ahnen kannten Rupprecht (den heutigen 
								Weihnachtsmann) der ursprünglich mit langem 
								blauen Mantel und Schlapphut den auf der Erde 
								erscheinenden Göttervater Odin als 
								Wunscherfüller verkörperte. Rupprecht – der 
								Behüter von Volk, Heimat und Tradition - kam 
								erstmals am Abend des 6. Julmond (Dezember) um 
								nach dem Rechten zu sehen. Hatten die Kinder 
								ihre Schuhe geputzt hinterließ er ihnen kleine 
								Gaben und (entgegen dem heutigen) Glauben eine 
								Rute als Symbol von Fruchtbarkeit und 
								wiederkehrendem Leben.  
								
								Adventskranz 
								– Ein wichtiges Symbol der Julzeit. Die Kerzen 
								stehen dabei ursprünglich als Sinnbild der 
								Jahreszeiten in Verbindung mit dem Licht (= 
								Leben). Dabei wurden die Kerzen zunächst 
								vollständig und dann – genau gegensätzlich der 
								heutigen Sitte – wöchentlich mit einer weniger 
								entzündet. Schließlich ist nur noch eine Kerze 
								an, am Tag nach der Wintersonnenwende jedoch 
								erstrahlt der Kranz wieder in vollem Licht. Der 
								Adventskranz ist nicht von ungefähr dem 
								Grabkranz sehr ähnlich – unsere Vorfahren 
								verbanden das Julfest auch mit dem Andenken 
								ihrer Vorfahren.  
								
								Julbogen 
								– Eine alternative zum Adventskranz. Er besteht 
								aus einer zum Halbkreis gebogenen Rute, Tannen- 
								bzw. Buchsbaumgrün und wird mit allerlei 
								Gegenständen wie Äpfeln, Nüssen und Sinngebäck 
								verziert. Auf dem Julbogen werden ebenfalls vier 
								Kerzen als Zeichen des Sonnenlichtes aufgebaut.
								 
								
								Klausenbaum 
								– Auch Julapfelleuchter genannt. In 
								Pyramidenform werden mit sechs kleinen 
								Holzpfählen vier Äpfel zusammengestellt und mit 
								vier Kerzen bestückt. Auch der Leuchter kann mit 
								Tannengrün, Nüssen etc. gestaltet werden. Äpfel 
								und Nüsse nehmen in der Julzeit traditionell 
								eine wichtige Rolle ein und bilden mit ihrer 
								Natürlichkeit heute einen drastischen Gegenpol 
								zum Zuhauf produzierten Weihnachtskitsch. 
								 
								
								Julbock 
								– Die Gestalt eines (über)großen Ziegenbockes 
								die dem Glauben nach unseren Vorfahren die 
								Geschenke brachte. Die Ziege war ein 
								traditionelles Fruchtbarkeitssymbol 
								indogermanischer Völker und soll den 
								Überlieferungen nach eine Verkörperung des 
								Donnergottes Thor dargestellt haben. Heute ist 
								der Julbock – wenn überhaupt noch – als eine aus 
								Stroh geflochtene Figur an skandinavischen 
								Weihnachtsbäumen präsent.  
								
								Julleuchter 
								– Ein Keramikgebilde in Form eines kleinen 
								Häuschens. Seine „Fenster“ bilden heute Herzen 
								sowie das rituelle Sonnenrad. Während den 
								finsteren Tagen bis zur Sonnenwende brennt im 
								Inneren des Leuchters eine kleine Kerze und 
								sorgt für stimmungsvolle Stunden. Zur 
								Wintersonnenwende wird als Zeichen des 
								aufsteigenden Lichtes die Kerze auf dem Leuchter 
								entzündet.  
								
								
								Begriffe, Erklärungen und Anregungen für eine 
								andere Jugend…
								 
								
								Weihnachtsbaum 
								– Das wohl typischste Symbol der Jul- bzw. 
								Weihnachtszeit seit jeher. Er erfreut sich trotz 
								der über 1.000 Jahre währenden teils brutalen 
								Christianisierung noch heute großer Beliebtheit. 
								Die katholische Kirche verurteilte selbst noch 
								1935 diese „heidnische Sitte“. Der 
								Weihnachtsbaum – in finsterer Jahreszeit in 
								prächtigem Grün ein Zeichen des Lebens – 
								festlich geschmückt, bringt er selbst die 
								dürftigst eingerichtete Stube in einen 
								atemberaubenden Glanz. Dabei wird soweit als 
								möglich auf jeglichen heutzutage üblichen und 
								überall erhältlichen Konsumweihnachtsschmuck 
								verzichtet.  
								
								Kreativ und naturverbunden – mit allerlei 
								Anhängseln wie Nüssen, Äpfeln, Leb- und 
								Honigkuchen sowie Sinngebäck (Tiere des Waldes 
								oder heidnische Symbole). Die heutige 
								Weihnachtskugeln sind übrigens Äpfeln 
								nachgebildet – diese symbolisierten bei unseren 
								Ahnen Fruchtbarkeit und Leben und brachten den 
								Göttern ihre Unsterblichkeit.  
								
								Julgarten 
								– Weniger bekannt, ein sich unter dem Tannenbaum 
								befindlicher mit Moos gespickter kleiner Garten 
								für die (symbolischen) Tiere des Waldes. Unter 
								denen natürlich auch der Julbock (siehe Deutsche 
								Weihnacht Teil1) weilt. In diesem Zusammenhang: 
								ein schöner Brauch der unseren Kindern auch in 
								dieser Zeit eine gewisse Verbundenheit zur Natur 
								nahe bring, ist das „Schmücken“ eines Baumes in 
								einem Wald in eurer Heimat. Dabei wird dieser 
								mit allerhand Leckereien für Rehe, Hasen und 
								Wildschweine (Äpfel, Möhren, Heu, Kastanien…) 
								„verziert“.  
								
								Sinngebäck 
								– Das Plätzchen backen stellt auch heute noch 
								eine schöne Tradition in familiärer Atmosphäre 
								dar. Da unseren Vorfahren aus gegebener 
								Notwendigkeit aber auch ureigenstem Inneren eine 
								tiefe Naturverbundenheit oblag, waren es 
								vornehmlich Tiere und Pflanzen deren Formen 
								gebacken wurden. Sinngebäck kann aber 
								beispielsweise auch die Form von Runen oder 
								anderen heidnischen Zeichen haben.  
								
								Wintersonnenwende 
								– Der eigentliche Hintergrund des Julfestes ward 
								schließlich die Wintersonnenwende. Waren doch 
								die Sonnenwende im Sommer und vor allem Winter 
								für unsere Vorfahren die wohl wichtigsten 
								Ereignisse im Jahreslauf. Die kurzen Tage 
								verbunden mit wenig Licht und Sonne, die karge 
								Landschaft gepaart mit Kälte, Sturm und Eis ließ 
								in unseren Ahnen immer aufs neue ein unruhiges 
								Warten und Verlangen auf die Wiederkehr des 
								Lichtes und mit ihm des Lebens gären. Diese 
								Erwartung fand in den kürzesten Tagen vor der 
								Wintersonnenwende am 21. Julmond (Dezember) 
								seinen Höhepunkt um schließlich mit der 
								nächtlichen Zeremonie der Sonnenwende und der 
								feierlichen Wiederkehr des Lichtes dahinzugehen.
								 
								
								Rauhnächte 
								– Mit der Wintersonnenwende war für unsere 
								Vorfahren die Heilige Zeit noch nicht beendet. 
								Begannen doch am 24. Julmond die sagenumwobenen 
								12 Rauhnächte (bis zum 5. Hartung bzw. Januar) 
								in denen ein Wildes Heer von vielen gefallenen 
								Kriegern unter Führung von Odin durch die Lüfte 
								tobt. Allerlei Hexen, Kobolde und sonstige 
								Sagengestalten trieben in dieser Zeit ihr 
								Unwesen, so dass sich vielerorts Niemand aus dem 
								Häusern traute. Unsere Vorfahren erklärten sich 
								so unter anderem die zu dieser Zeit oft 
								vorkommenden Stürme und Erscheinungen am klaren 
								Winterhimmel. In einigen Regionen Deutschland 
								veranstalten noch heute wilde Schreckgestalten 
								Umzüge etc. Andernorts ist überliefert, dass 
								beispielsweise das Müll raustragen in dieser 
								Zeit Unglück bringt.  
								
								Frau Holle – Sie wird heute als Märchengestalt weniger mit dem Julfest in 
								Verbindung gebracht. Doch auch der Gestalt Frau 
								Holle oblag eine wichtige Aufgabe in der 
								Sonnenwendzeit. Sie sorgte dafür, dass während 
								des oft starken Frostes die neue Saat als Garant 
								neuen Lebens friedlich und sicher unter einer 
								dichten Schneedecke unbeschadet die frostigsten 
								Wochen des Jahres übersteht. Daher gab es über 
								sie mannigfaltige Erzählungen von denen die 
								Gebrüder Grimm letztlich nur eine Ausführung 
								niederschrieben.  
								
								Mit diesen Ausführungen wünschen wir euch 
								bereits jetzt ein angenehmes Julfest. Nehmt euch 
								und den euren auch die in dieser schnelllebigen 
								Zeit die so raren Momente für Besinnliches und 
								Beschauliches. Wir hoffen, dem ein oder anderen 
								nützliche Tipps und Anregungen für eine wirklich 
								traditionelle Ausgestaltung des Julfestes 
								gegeben zu haben und würden uns sehr freuen, 
								wenn ihr uns Fotos, Berichte und Anregungen 
								unsere Adresse
								
								jugendundkultur@gmx.de
								Diese E-Mail Adresse 
								ist gegen Spam Bots geschützt, du musst 
								Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst
								
								
								Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots 
								geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit 
								du sie sehen kannst 
								
								schickt. Gern beantworten wir auch eure Fragen 
								und geben Empfehlungen für Bücher, Musik und 
								allerlei andere Sachen rings ums Julfest. 
								Bedenkt allseits, dass ihr Deutsche seid!
								 
								
								Das helle Licht ist uns entbrannt
								 
								
								Ein helles Licht ist uns entbrannt,da leuchtet weit ins dunkle Land
 und kündet Mensch und Tier und Baum
 der Sonne Sieg im Weltenraum.
 
								
								Die Sonne und das edle Blutsind ewig jung und ewig gut.
 In Kälte, Winternacht und Not
 bewahr` das Leben sie vor Tod.
 
								Der grüne Baum, die 
								frohen Kinddes großen Lebens Zeugen sind,
 das heute Nacht zu großer Freud
 nach ew`ger Ordnung sich erneut.
   |