Auweia: Polizeispiegel lobt
NPD-Positionen
23.10.09.Thüringen:
Seriöse politische Auseinandersetzungen auf
bundesdemokratischem Niveau bedeutet nichts anderes, als
dass man für die Positionen so genannter
demokratischer Parteien nur salbungsvolle Töne
findet und über die der missliebigen NPD – seien sie
auch noch so gerechtfertigt – nur Gift und Galle spuckt.
In Thüringen hat es sich ein Autor des Polizeispiegels – eine
Mitglieder-Zeitschrift der Polizeigewerkschaft (DPolG) –
erlaubt aus dieser Norm auszuscheren, was selbstredend
sofort zum Sturm künstlicher Empörung geführt hat.
So heißt es dazu beim MDR: „In der Oktober-Ausgabe des “Polizeispiegels”
war zu lesen, dass der NPD ein Image schade, das ihr
“von allen Seiten angedichtet” werde, obwohl “die
Nationalen für ein Erstarken der Inneren Sicherheit”
seien. Weiter hieß es, dass die NPD-Forderung nach
Todesstrafe für Kindermörder “dem modernen Deutschen
wesensfremd” sei, trotzdem aber “muss man wohl
der Forderung nach härteren Strafen für alle Bereiche
der Kriminalität aus logischer Sicht beipflichten.
Einzig diese Partei greift das verleugnete Thema von
Korruption in Politik und Wirtschaft auf und fordert
konsequentes Bestrafen.”…“
Gleichwohl sich die Führung der DPolG in vorauseilendem Gehorsam dazu
veranlasst sah, die üblichen Bekundungen a’la
Betroffenheit, Bestürzung und Entrüstung zum besten zu
geben, halten wir es für gar nicht einmal so
unwahrscheinlich, dass ein nicht gerade geringer Teil
deutscher Polizeibeamter der inkriminierten Aussage
zustimmen wird. So dürfte die allgemeine
Schönwetterpropaganda aus Presse, Funk und Fernsehen
gerade bei denen die täglich am härtesten mit der
Realität konfrontiert werden, inzwischen wirkungslos
verhallen.
Bei dem Artikel handelte es sich im Übrigen um eine Analyse politischer
Positionen der Parteien zum Thema Innere Sicherheit. Wie
so eine Analyse ganz demokratisch auszusehen hat,
verdeutlicht Innenminister Manfred Scherer (CDU)
der sich „befremdet“ zeigte und sich vom MDR wie
folgt zitieren ließ: „Schon dass das NPD-Programm wie
das einer “normalen demokratischen Partei”
analysiert werde, sei nicht nachvollziehbar.“ – Noch
Fragen?
Der verantwortliche Redakteur, verteidigte seine Aussagen und erklärte in
einem Schreiben: “Ich empfinde meinen Artikel selbst
nicht als Skandal.” Trotzdem teilte er mit, seine
ehrenamtliche Arbeit als Redakteur des “Polizeispiegels”
nicht fortzusetzen. Zudem trete er aus der Deutschen
Polizeigewerkschaft aus.
Siehe auch
MDR 22.10.09
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