Linksextremismus: „Manche Berliner Polizisten haben die Schnauze voll.“
Mit
ungewöhnlich harten Worten kritisierte der Chef
der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt,
die Schmusepolitik des rot-roten Senates gegenüber
dem Linksextremismus in Berlin. Gleichzeitig
warnte er vor einem Erstarken des
Linksextremismus. Hintergrund ist die seit Monaten
andauernde Serie von Brandanschlägen in Berlin,
die auf das Konto der linksextremistischen Szene
geht.
Der Chef der Polizeigewerkschaft zeigt sich im
Interview mit „Spiegel online“ besorgt über die
zunehmende Militanz der linksextremen Szene.
Derzeit sei eine „Renaissance des linken Terrors
der Siebziger“ zu beobachten, die „vom Haß auf den
Staat und seine Ordnung“ getragen werde und sich
gegen die Personen richte, die ihn
repräsentierten.
Der Gewerkschaftschef schließt weiterhin nicht
aus, daß in einer nächsten Eskalationsstufe auch
Politiker in das Visier des linken Terrors rücken
könnte. Die momentane Lage gleiche den
Anfangsjahren der RAF.
Die niedrige Aufklärungsquote im Bereich der
linksextrem motivierten Kriminalität führte Wendt
auf mangelnde Investitionen in die Ermittlungs-
und Fahndungsarbeit zurück: „Wir haben Prioritäten
in der Bekämpfung des Rechtsextremismus und des
islamistischen Terrors gesetzt – und damit
andernorts eben riesige Lücken gerissen. Das muß
ausgeglichen werden.“
Kritik fand der Vorsitzende der
Polizeigewerkschaft auch für die Politik des
rot-roten Berliner Senats: Der Regierende
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) stänkere
öffentlich gegen die Polizei, während der
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) seine Beamten
bei Großdemonstrationen verheize. Zudem
sympathisiere ein Teil der Landesregierung mit
Linksextremisten. Dies führe nicht unbedingt zu
einem Motivationsschub bei seinen
Kollegen: „Manche Berliner Polizisten haben die
Schnauze voll“, sagte Wendt.
Quelle: „Deutsche Stimme“
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