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»Wir sind alle Georgier!«

Worum es im Kaukasus wirklich geht / Russlands überfälliger Befreiungsschlag

In der Nacht vom 7. auf den 8. August 2008 eröffnete die schwere georgische Artillerie für den Westen unvermittelt das Feuer auf die kleine »Hauptstadt« Südossetiens, Zchinwali, deren Name in der Welt zuvor so gut wie unbekannt war. Kurz danach rollten Panzer über die Grenze, stieß Infanterie nach und flohen zehntausende Menschen ins Hochgebirge des Kaukasus, wo sie versuchten, den rettenden Tunnel nach Nordossetien zu erreichen.

Scheinbar wieder einer der zahlreichen und unüberschaubaren Nationalitätenkonflikte des Kaukasus, der Landbrücke zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, die seit dem Zerfall der Sowjetunion die Regionen erschütterten, vom Rest der Welt aber kaum wahrgenommen wurden.

Doch diesmal sollte alles anders werden. Das »L´Émpire éclaté«, der »Tönerne Riese«, die zwei Jahrzehnte lang gedemütigte ehemalige Supermacht Rußland schlug zurück und stellte die nichtgeorgischen Bewohner des autonomen Gebiets unter seinen Schutz. Und die westliche Welt der Doppelmoral, die zum Überfall auf Ossetien kein Wort verloren hatte, empörte sich in einem medialen Tremolo, das nicht nur in der Beschwörung eines neuen Kalten Krieges gipfelte, sondern auch die angebliche Notwendigkeit durchscheinen ließ, die »Menschenrechte und Demokratie« eines europäischen Zwergstaates notfalls mit einer militärischen Konfrontation der NATO und Rußlands zu verteidigen, selbst wenn dieser die Aggression begonnen hatte. Um den Konflikt zu verstehen, muß man einige Schritte in die Geschichte zurückgehen. Als Landbrücke zwischen den beiden Meeren und Verbindung von Vorderasien und südrussischer Steppe war der Kaukasus von altersher eine umkämpfte Randzone mächtiger Nachbarn.

Fragwürdige Minderheitenpolitik

Neben den drei großen Völkern der Georgier, Armenier und Aserbaidschaner wohnten in der Region auch viele kleine Völkerschaften, die sich durch Herkunft, Sprache, Religionszugehörigkeit, Sitten und Gebräuche erheblich voneinander unterschieden. Georgien und Armenien sind zwei der ältesten christlichen Kulturen weltweit, die meisten anderen Völker sind durch den sunnitischen Islam geprägt.

Georgien wurde im 17. und 18. Jahrhundert sowohl vom Osmanischen Reich als auch von Persien bedrängt und stellte sich um 1800 unter den Schutz des christlich-orthodoxen Zarenreiches. Die Schutzmacht besetzte zwischen 1801 und 1864 peu à peu in vielen kleinen Schritten und in mehreren Kriegen den Kaukasus und begann auch in Georgien eine schleichende Russifizierung, die erst 1918 ihr vorläufiges Ende fand. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kaukasusstaat für drei Jahre unabhängig, bis er 1921 in die Sowjetunion »reintegriert« wurde.

Ein allgemeines Phänomen gilt es zu beachten: obwohl man in Georgien selbst erst gerade der übermächtigen Schutzmacht die Unabhängigkeit abgetrotzt hatte, bestand man darauf, möglichst viele nichtgeorgische Völkerschaften dem eigenen Territorium einzuverleiben, also Großmachtpolitik zu betreiben. Man glaubte zu Beginn der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, stark genug zu sein, selbst potentielle Unabhängigkeitsbestrebungen mit Waffengewalt unterbinden zu können.

Eines der kleinen Völker, das sich jetzt unter georgischer Dominanz wiederfand, waren die Osseten. Die circa 600.000 Osseten leben auf der nördlichen und südlichen Abdachung des zentralen Hochgebirgskaukasus, daher Nordosseten und Südosseten. Die einzige Verbindung über den Gebirgskamm ist heutzutage ein Tunnel, früher waren es nur schwer begehbare Gebirgspfade. Dieses iranische (!) Volk macht 53% der Bevölkerung in Nordossetien aus, aber nur circa 10% in Südossetien. Viele Osseten wurden im Zweiten Weltkrieg wegen Kollaboration mit den Deutschen deportiert.

Absage an ein kaukasisches Tibet

Unter dem Eindruck des Massakers des georgischen Militärs und der sie unterstützenden Söldner an der Zivilbevölkerung von Zchinwali griff ein weiteres Volk zu den Waffen, um sich endgültig von Georgien abzuspalten und die Bewohner ihrer nicht anerkannten Republik vor solch Völkermord zu schützen. Das circa 150.000 Menschen umfassende kaukasische Bauernvolk der Abchasen, das eine »autonome Republik« an der Ostküste des Schwarzen Meeres der Hauptstadt Suchumi bewohnt, wollte mit russischer Unterstützung und der Ausrufung der Unabhängigkeit die Zwangsverbindung mit Georgien endgültig beenden, nachdem man bereits 1989 (!) und von August 1992 bis September 1993 blutige Kämpfe mit den Georgiern ausgetragen hatte, in denen 8000 Menschen ihr Leben verloren.

1993 wurden 250.000 Georgier aus Abchasien vertrieben. Was zunächst einmal im Westen als ein gewaltiger Exodus unschuldiger Menschen dargestellt wurde, ist in Wirklichkeit der vielleicht letztmögliche Befreiungsschlag eines kleinen Volkes gewesen, das nicht zu einem kaukasischen Tibet werden wollte.
Denn die Georgier siedelten ab 1921 zur Herrschaftsicherung hunderttausende ihrer Landsleute im klimatisch milden Abchasien an, so daß die 1989 verbliebenen 100.000 Abchasen nur noch 18% der Bevölkerung ausmachten, während die Georgier nur durch erzwungene Zuwanderung mit 46% die Bevölkerungsmehrheit ausmachten. Ein gutes Beispiel, wohin es führt, wenn die angestammte Bevölkerung entweder durch unerwünschte Zuwanderung und/oder durch erheblich geburtenfreudigere Fremdvölker im eigenen Land an den Rand gedrängt wird.

Was 1989, also noch zu Sowjetzeiten, und 1992/93 als lokale Querele in der Weltpresse nur unter »Vermischtes« verbucht wurde, obwohl auch damals die Russen beteiligt waren, wuchs sich 2008 in der fast gänzlich gleichgeschalteten westlichen Presse fast unisono zu einem Vorspiel für den dritten Weltkrieg aus. Die unterschiedliche Beurteilung der gleichen Vorgänge hat natürlich ebenfalls eine Vorgeschichte.

Nach der Implosion der UdSSR im Jahre 1991 gab es keine »Friedensdividende«. Im Gegenteil: Um die Welt zu beherrschen, steigerten die Amerikaner die Militärausgaben von Jahr zu Jahr. Die Ex-Supermacht Sowjetunion mußte die sofortige Auflösung des Warschauer Paktes hinnehmen. Militärisch impotent und politisch zerrissen, mußte man auch die Loslösung aller ehemaligen Sowjetrepubliken aus dem Staatsverband mitansehen.

Zusätzlich geschwächt wurde man durch Unabhängigkeitsbestrebungen größerer Völker, zum Beispiel der Tataren, inmitten der verbliebenen russischen Föderation. All dies wurde von den Amerikanern sehr genau beobachtet und gefördert. Jede Gelegenheit, die Macht, die ihnen 45 Jahre die Stirn geboten hatte, weiter zu demütigen und zu schwächen, wurde ergriffen.

Amerikanische Berater und sogenannte »Think tanks« infiltrierten die politische Klasse, das Banksystem, und die Universitäten, die besten Forscher wurden abgeworben, die reichen Bodenschätze wurden von einer Hand von Oligarchen, die fast alle neben dem russischen auch einen israelischen Paß besaßen, ausgeplündert und regelrecht enteignet, das Schul- und Gesundheitswesen wurde zerstört, das ganze Land fast in den Zustand einer Kolonie versetzt. Erst Putin machte diesem Treiben ein Ende.

Es genügte den Amerikanern aber nicht, die baltischen, kaukasischen, mittelasiatischen Völker und auch die Ukraine und Weißrußland als eigene Staaten entstehen zu sehen beziehungsweise das oftmals nachvollziehbare Streben nach Abschütteln der russischen Knute zu unterstützen. Man wollte unbedingt auch den zweiten Cordon sanitaire, das zweite Glacis, das in Jahrhunderten seit Iwan III. wie ein Gürtel um das russische Kernland arrondiert worden war, in wirtschaftliche Abhängigkeit vom Westen bringen, sich der Bodenschätze bemächtigen und im Tarnmantel der erweiterten NATO unaufhaltsam an die russischen Grenzen heranrücken.

Erfolgreiche Wühlarbeit der Amerikaner

Dafür kauften die Amerikaner korrupte Despoten der neuen mittelasiatischen Staaten Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisien und Tadschikistan und errichteten dort Militärbasen und Foltergefängnisse, und dafür führte man mit viel Geld und falschen Versprechungen »orangene Revolutionen«, zum Beispiel in der Ukraine, durch.

Eine wichtige Rolle nahm in den Planungen der Amerikaner auch die stolze Republik Georgien ein, deren Lage im Kaukasus von strategischer Bedeutung war, sowohl wirtschaftlich als auch militärisch. Tiflis ist nämlich Knotenpunkt dreier Öl-/Gasleitungen, durch die das aserbaidschanische Erdöl über die Türkei und nicht durch Rußland nach Europa fließt; die Erdgaspipeline Baku-Tiflis-Erzurum, die Ölpipelines Baku-Tiflis-Ceyhan (Türkei) und die Western-Route-Export, die von Baku quer durch Georgien bis zum Schwarzmeerhafen Supsa verläuft.

Systematisch arbeiteten die USA und Israel auf die Einsetzung eines »westlich orientierten« Präsidenten in Georgien hin, um Edward Schewardnadse, den damaligen Präsidenten und letzten Außenminister der Sowjetunion, dem Deutschland zu einem guten Teil die Vereinigung zu verdanken hat, abzulösen. Man baute von langer Hand Micheil Saakaschwili, einen 1967 geborenen Rechtsanwalt, der nach 1991 in Oslo und in den USA studiert hatte und der im Europa-Parlament tätig war, auf, förderte dessen Ernennung zum Justizminister, bis der junge Mann 2002 mit Schewardnadse brach und sich zu dessen Gegenkandidaten ausrufen ließ.

Saakaschwili präsentierte sich als junger und dynamischer Vertreter einer extrem westlich geprägten Form der »Demokratie« in Georgien, als dessen Wortführer er mit oppositionellen Demonstranten am 20. November 2003 den Sitzungssaal des georgischen Parlaments stürmte und die Eröffnungsrede des damaligen Präsidenten Schewardnadse unterbrach. Dieser floh mit seinen Leibwächtern und erklärte einen Tag später nach einer Unterredung mit Saakaschwili seinen Rücktritt. Am 4.1.2004 wurde der neue Präsident mit überwältigender Mehrheit gewählt und drei Wochen später vereidigt.

Der halbseidende Herr Saakaschwili

Seitdem wird er von Daniel Kunin, einem jungen amerikanischen Politologen, beraten. Neben zahlreichen Akademikern, die in den USA oder im westlichen Ausland studiert hatten, berief er auch seinen Onkel Temur Alasania als Innenminister in die Regierung, der 2004 unter dem Verdacht der Korruption verhaftet wurde. Zwei weitere hochbrisante Ministerien wurden zudem mit Ministern besetzt, bezüglich deren Loyalität zu Georgien durchaus Zweifel angebracht sind. Das Ressort Verteidigung wurde nach dem Rauswurf Irakli Okruaschwilis mit Davit Keseraschwili besetzt, einem 1978 geborenen jungen Mann, der in Israel aufwuchs und dorthin »starke Verbindungen« unterhält, wie israelische Medien noch jüngst stolz berichteten.

Dazu paßt auch, daß die israelische Rüstungsindustrie einer der Hauptlieferanten der georgischen Armee ist, wobei seit dem Jahr 2000 für etwa 500 Millionen Dollar Waffen geliefert worden sein sollen, nicht zu reden von israelischen Militärberatern und -ausbildern, Kooperationsgeschäften etc. Die Lieferungen sollen mit amerikanischen Krediten bezahlt worden sein. (Ob von dort auch jene deutschen Waffen stammen, die sich – trotz deutschem Ausfuhrverbot – in den Händen der georgischen Spezialkräfte befinden?)

Welche Interessen verfolgt Israel?

Eine unbekannte Zahl von israelischen Offizieren und Geheimdienstlern arbeitet zudem in Georgien in privaten »Sicherheitsfirmen«, in Unternehmen also, die den amerikanischen GIs im Irak die Kriegführung bereits so gut wie abgenommen haben. Nicht weniger brisant ist das Ministerium für die »Reintegration« Abchasiens und Ossetiens, eine höfliche Umschreibung für die militärische Rückgewinnung der beiden abtrünnigen Provinzen. Dienstherr dieser Einrichtung ist Temur Jakobaschwili, ein Mann, der fließend Hebräisch spricht, wie die israelische Tageszeitung Ha´aretz am 11. August stolz betonte.

Bleibt nur noch zu erwähnen, daß der Musterdemokrat Saakaschwili Anfang November 2007 nach Massenprotesten wegen autoritärer Politik, Korruption und Versagen im Kampf gegen Armut zum Rücktritt aufgefordert wurde, und sich am 8.11.2007 bereiterklärte, vorgezogenen Präsidentschaftswahlen zuführen. Die Amerikaner und Israelis gaben zwar kein Geld, um die Armut in Georgien zu beseitigen, aber genügend finanzielle Unterstützung, um am 5.1.2008 bei den Präsidentschaftswahlen wieder mit 53,47% erneut gewählt zu werden.

Man versteht wunderbar, nach welchen Kriterien westliche Demokratie funktioniert, wenn man sich vor Augen hält, daß der Leiter der Wahlbeobachterkommission der OSZE, der deutsche Diplomat Dieter Boden, die von der Opposition erhobenen Vorwürfe »grober, fahrlässiger und vorsätzlicher Fälschungen bei der Auszählung der Wahl« bestätigte, der CDU-Bundestagsabgeordnete Manfred Grund – auch er Teilnehmer der Mission – dies aber zurückwies, da sich diese nicht mit den Feststellungen, die in der Abschlußbesprechung der Mission getroffen worden seien, deckten.

Dieses saubere Triumvirat – Saakaschwili und seine beiden Minister – aber ließ also am 8. August die Muskeln spielen, weil es fest mit amerikanischer Rückendeckung gerechnet hat. Fast atemlos beschrieb der letzte sowjetische Generalsekretär Michail Gorbatschow den Überfall: »Etwas nach Mitternacht, als die ganze Stadt (Zchinwali) schlief, wurde die Stadt unter Beschuß genommen. Unter enormen Beschuß, mit großkalibrigen Waffen, zu Land und auch aus der Luft. Jede Art des Tötens war hier recht. Es ist unglaublich. Zchinwali wurde von allen Seiten zerstört. Es wurde auf die Zivilbevölkerung geschossen, auf Krankenhäuser, es wurden die Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen zerstört, sowie die Energie- und Kommunikationsinfrastruktur.«

Insbesondere aber hatte man es auf die kulturelle Identität der Osseten abgesehen, deren architektonische Zeugen systematisch zerstört wurden. Damit war klar, daß man die Rückkehr der geflohenen Zivilbevölkerung unterbinden und sinnlos machen wollte.

Und dann kam, was kommen mußte: das Imperium schlug zurück. Endlich. Eindeutig. Unerbittlich. Wie die Polen, die sich in ihrer Verblendung 1939 bei ihren Provokationen auf den versprochenen militärischen Beistand Großbritanniens verlassen hatten, durch den deutschen, so wurde auch der georgische Militärzwerg, dem die Amerikaner telefonisch viel Glück wünschten, danach durch den russischen Fleischwolf gedreht.

Rußland schützt russische Bürger

Rußland hatte gezeigt, wo die Schmerzgrenze verläuft. Es war dem Beispiel Amerikas gefolgt, das 1962 einen dritten Weltkrieg vom Zaun brechen wollte, wenn Rußland im unabhängigen Kuba Atomraketen aufgestellt hätte. Einfach so, weil es vor seiner Haustür keine Bedrohung zulassen wollte. Das gleiche Recht dürfen sicherlich auch andere Staaten für sich in Anspruch nehmen. Und man konnte für diesen Einsatz sogar noch ein völkerrechtliches Argument ins Feld führen: es galt, russische Bürger zu schützen.

Viele von ihnen sind in den Jahren zuvor systematisch mit Pässen der Russischen Föderation versehen worden. Warum auch nicht. Von der diplomatischen Trickkiste der westlichen Imperialisten lernen, heißt siegen lernen. Das hatte man begriffen. Auch die Begründung für die Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens war schnell zur Hand; es waren doch die Amerikaner, die 1999 den angeblich serbischen Völkermord im Kosovo militärisch beenden wollten und schließlich den geschaffenen Tatsachen gerecht wurden, indem sie das Kosovo völkerrechtlich anerkannten. Wenn schon einmal die Büchse der Pandora geöffnet wird, dann dürfen sich daraus alle bedienen…

Beneidenswerte Duma

Rußland, ein Staat, dessen Politiker tief in der Geschichte ihres Landes verwurzelt sind, hatte sich in den letzten zehn Jahren wie 1812 und im Krimkrieg verhalten. »La Russie ne boude pas, elle se recoueille« – Rußland sitzt nicht schmollend in der Ecke, es sammelt seine Kräfte. Das wußten wenigstens im 19. Jahrhundert noch die europäischen Spitzendiplomaten.

Und man hatte die Kräfte gebündelt: die gewaltigen Einnahmen durch die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise nutzte Rußland, um seine Staatsfinanzen zu sanieren, den Militäretat aufzustocken, die Forschung zu intensivieren, das Bildungswesen zu reorganisieren und seinen Bürgern wieder einen Begriff von nationaler Würde zu vermitteln.

Rußland hat enge Verbindungen zu China und zum Iran geknüpft, einem Land, das von Georgien aus mit israelischen Drohnen ausgeforscht werden sollte, es liefert nicht nur militärisches Hightech ins Reich der Mitte, es läßt dort sogar neueste Jagdflugzeuge und Raketen in Lizenz nachbauen. Wenn die Amerikaner wenige Tage nach der Beendigung des Kaukasuskrieges demonstrativ mit Polen ein Abkommen über die umstrittene Raketenstationierung unterzeichnen, dann startet Rußland nicht minder medienwirksam einen neuen Typ von Interkontinentalrakete, der von amerikanischen Abwehrsystemen nicht geortet werden kann.

Und wie beneidenswert einig dieses Großreich ist, zeigte die Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens in der russischen Duma: Sie erfolgte einstimmig. Nicht wie unter sowjetischen Verhältnissen, wo es immer zu 99,8% Zustimmung kam, sondern in einem Parlament, das anders als der Bundestag fast das gesamte Spektrum des politischen Lebens und Denkens abbildet, und wo sonst auf kaum einem Politikfeld Übereinstimmung erzielt wird.

Es ist nichts anderes als Lüge und Heuchelei, wenn die westlichen Medien die berechtigten Interessen Rußlands als Imperialismus, eine Duldung der Abwehr des georgischen Angriffs, als »München 1938«, als »Prag 1968«, als »maßlose Überreaktion« und dergleichen brandmarken wollen.

Das wird selbst den Georgiern inzwischen bewußt. Sie verlangen von Saakaschwili Antwort. In einem offenen Brief von 80 Oppositionellen, Vertretern von Menschenrechtsorganisationen und Journalisten, der in der regierungskritischen georgischen Tageszeitung »Rezonansi« veröffentlicht wurde, will das Volk die Wahrheit wissen: »Warum fiel Georgien … in Südossetien ein?«

Das heutige Rußland treibt kein imperialistischer Drang, sondern die Notwendigkeit, sich vor den Begehrlichkeiten und Drohungen der wahren Imperialisten, der USA und der NATO, durch eine Sicherheitszone zu schützen. In der FAZ schrieb Eberhard Straub am 28. August: „Wenn Rußland wieder Einfluß gewinnt in ehemaligen Sowjetrepubliken und unter seinen Nachbarn, dann ist das ein Zeichen der Normalisierung: eine klassische europäische Großmacht ist wieder bereit und fähig, im Pluriversum der Mächte eine gestaltende Rolle zu übernehmen». Die deutsche Regierung wäre gut beraten, würde sie sich daran erinnern, daß die Befreiung Europas aus dem schleichend zersetzenden Joch der USA nur mit russischer Hilfe zu bewerkstelligen ist, daß Rußland ein unverzichtbarer Teil Europas ist, der allerdings weitaus eher ohne Europa auskommen kann als Europa ohne Rußland.

Wenn Angelika Merkel vom Kalten Krieg faselt, dann sollte sie zumindest bedenken, daß es ohne die russischen Rohstoffe in Deutschland auch einen kalten Frieden geben kann, denn 70% der Rohstoffe werden inzwischen von Rußland geliefert. Wenn aber die Kanzlerin droht, dann sollte sie auch über Drohpotenzial verfügen. Eine Bundeswehr, die unterfinanziert ist, die Schwierigkeiten hat, neues Personal zu rekrutieren, weil Offiziersanwärter Angst vor dem scharfen Schuß haben und deren Soldaten zu 40% übergewichtig sind, die ist zwar das Spiegelbild unserer Demokratie, eine echte »Parlamentsarmee«, aber Angst davor haben die Russen nicht, ja nicht einmal die Polen.

Merkel-Deutschland – ein Papiertiger

Man muß es schon fast als Spiel mit dem Feuer bezeichnen, daß die überforderte Bundesluftwaffe auch noch den baltischen Luftraum überwacht, von Staaten also, die momentan nicht weniger unüberlegt und aggressiv gegenüber Rußland agieren als etwa Polen.

Ohne die hilflose Bundeskanzlerin direkt anzusprechen, gab Wladimir Putin in einem Interview mit Thomas Roth, das selbstverständlich im deutschen Fernsehen nur um die entscheidenden Stellen gekürzt zu sehen war, der deutschen Politik einige Binsenweisheiten mit auf den Weg:»Ich bin überzeugt, daß das Ansehen eines jeden Landes, das im Stande ist, das Leben und die Würde der Bürger zu verteidigen, eines Landes, das eine unabhängige Außenpolitik betreiben kann, daß das Ansehen eines solchen Landes mittel- oder langfristig steigen wird. Umgekehrt: Das Ansehen der Länder, die in der Regel die Interessen anderer Staaten bedienen, die die eigenen nationalen Interessen vernachlässigen, unabhängig davon, wie sie das auch erklären mögen, wird sinken.«

Wir Deutschen sind bereits am unteren Ende der Sinkflug-Skala angekommen, denn wir vertreten überhaupt keine eigenen, sondern fast nur noch fremde Interessen. Und wir sind im Begriff, den letzten Rest an außenpolitischem Zutrauen und Kapital in den Staaten zu verspielen, die uns in den letzten beiden Jahrhunderten wohlwollend gegenüberstanden. Denn mit Marionetten spielen zumeist nur Kinder…
Da ruft uns eine fast gänzlich gleichgeschaltete westliche Presse zu: »Wir sind alle Georgier!«, damit wir uns mit dem Aggressor solidarisieren sollen. Da will man uns weismachen, daß das, was Georgien passierte, morgen anderen Staaten und übermorgen Deutschland widerfahren kann. Natürlich: wenn wir Rußland angreifen. Aber wer will das schon. Außer vielleicht die Amerikaner, Polen und Israel. Wir Deutsche nicht.

Als am 3.9.1939 Frankreich leichtfertig dem Deutschen Reich den Krieg erklärte, fragten sich viele Franzosen auf Plakaten »Mourir pour Dantzig?« Sie fragten sich nur und leisteten gegen den sinnlosen Krieg keinen Widerstand. Kurze Zeit später hatte man hunderttausende von Toten zu beklagen und die Besetzung eines großen Teils des Landes; die demokratische französische »Parlamentsarmee« war weggefegt worden. Deswegen sollten wir zumindest jetzt lautstark verkünden: »Wir sind keine Georgier – denn wir sind keine Idioten!«

Olaf Rose

wissenschaftl. Mitarbeiter NPD-Fraktion Sachsen

Die Zeitung „Deutsche Stimme“

 

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