Wikileaks - moderne psychologische Kriegsführung
»Man kann es drehen und wenden wie man will: Der
Wikileaks-Gründer hat die Regel gebrochen,
wonach Geheimes geheim bleiben soll«. Zoo
Weekly, auflagengrößtes australisches
Sexmagazin
Für die Apologeten der Internetplattform
Wikileaks ist deren Betreiber, der ehemalige
Hacker Julian Assange, ein Held - und wenn es
nach ihnen geht, kommen die »ausgeleckten
Enthüllungen« einer Sensation gleich. Kein
Zweifel herrscht an der Echtheit und Brisanz der
Dokumente. Gerade die veröffentlichte, in den
USA zur Schau gestellte Reaktion auf die
Enthüllungen wird von Wikileaks-Anhängern als
ein deutliches Anzeichen dafür gewertet, daß die
Dokumente geheim, authentisch und hochaktuell
sind.
Tatsächlich schlagen die Wellen hoch: statt die
Dokumente einfach zu ignorieren oder zu
behaupten, es seien Fälschungen, echauffieren
sich die meinungsmachen Medien in der westlichen
Wertegemeinschaft regelrecht. Selbst Rufe nach
der Ermordung Assanges wurden laut. Er sei ein
„Spion“, eine „Gefahr für die Sicherheit der
Vereinigten Staaten“. Warum wohl, so
argumentieren die Wikileaks-Anhänger, mache die
politische Kaste über die Enthüllungen so einen
Wind? Warum versuche sie mit allen Mitteln
Wikileaks den Geldhahn zuzudrehen und ihre
Server zu abzuschalten? „Weil alles so harmlos
und banal ist? Nein, weil in den 250.000
Dokumenten, die Schritt für Schritt
veröffentlicht werden, ganz brisante Sachen drin
stehen“, deren „Veröffentlichung mit allen
Mitteln verhindert werden“ müsse, heißt es in
langen Solidaritätserklärungen im Weltnetz.
Mit ihrem rigorosen Verhalten, so die
Apologeten, hätten die Gegner von Wikileaks die
Authentizität der Dokumente selbst bestätigt.
Auf den Einwand, daß die Dokumente bislang noch
keine echte Sensation enthüllt haben, winken die
Unterstützer Assanges mit dem Hinweis ab, die
Kritiker täten so, als seien bereits alle
250.000 Diplomatendepeschen zugänglich gemacht
worden und deren gesamte Inhalt sei schon
bekannt. Dies sei jedoch noch gar nicht der
Fall: von den 251.297 Dokumenten seien bis heute
erst knapp ein Prozent analysiert und
veröffentlicht worden.
An dem Sensationsgehalt könne nicht gezweifelt
werden. Alleine das Bekanntwerden, daß
US-Außenministerin Hillary Clinton US-Diplomaten
den Auftrag gegeben habe, die offiziellen
Stellen der UNO auszuspionieren, sei ein
Riesenskandal. Oder, daß der Ölkonzern Shell den
Staat Nigeria völlig beherrsche: jede Behörde
und jedes Ministerium sei unterwandert und
überall seien eigene Leute eingeschleust worden.
Oder die Nachricht vom 15. Mai 2009 von der
US-Botschaft in Tel Aviv an das Außenministerium
und US-Behörden, derzufolge die israelische
Polizei und Gerichte unfähig seien, die
Organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Der
damalige US-Botschafter James Cunningham habe
obendrein festgestellt, »das organisierte
Verbrechen hat seit langer Zeit bestehende
Wurzeln in Israel, aber in den letzten Jahren
gibt es einen starken Anstieg im lukrativen
Handel mit Drogen und Prostitution.«
Für ARD/ZDF/RTL-Gebildete und gläubige Leser der
bundesdeutschen Qualitätspresse mögen diese Art
»Enthüllungen« durchaus überraschend, ja selbst
sensationell klingen. Für diejenigen jedoch, die
über einen breiteren Informationshorizont
verfügen, stellen diese Meldungen höchstens eine
Bestätigung von bereits Bekanntem dar. Andere
»Enthüllungen« wiederum sind entweder als
schlichte Indiskretionen oder eben von wenig
politischer Sprengkraft zu bezeichnen. Im
November 2008 veröffentlichte Wikileaks
beispielsweise die Mitgliederliste der
British National Party, wodurch Lehrer,
Geistliche und Polizeibeamte, die in der BNP
aktiv sind, in dem herrschenden Meinungsklima in
eine peinliche Lage geraten sein mögen. Das mag
indiskret gewesen sein, aber als brisant ist
diese »undichte Stelle« nicht zu bewerten. Auch
die »geheime« Meldung, daß die sunnitischen
Saudi-Könige, die in ihrer Mehrheit pro-westlich
eingestellt sind, die schiitische aufstrebende
Großmacht der Perser (Iran) als Gefahr ansehen,
sollte eigentlich jeden, der einen Überblick
über das Weltgeschehen hat, nicht überraschen.
Ebenso das „Leck“, daß US-Diplomaten für
bundesdeutsche Volksvertreter keinen allzu
großen Respekt empfinden. Angela Merkel
beispielsweise, so die „Enthüllung“, agiere
unter Druck »beharrlich, aber sie meidet das
Risiko und ist selten kreativ«. Bayerns
Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer
gelte außenpolitisch als weitgehend ahnungslos.
Bei einem Treffen mit dem US-Botschafter Philip
Murphy habe er nicht einmal gewußt, wie viele
US-Soldaten in Bayern stationiert seien. Der
deutsche Vizekanzler, Außenminister und FDP
Vorsitzende Guido Westerwelle sei bekennender
Homosexueller und greife allzugern zu Wahllügen
– usw. usf. Wen hauen solche »Enthüllungen« in
Deutschland noch vom Hocker? Sie widerspiegeln
lediglich den Blick - um es frei nach Zbigniew
Brzezinski auszudrücken – der Weltführungsmacht
auf einen ihrer tributpflichtigen Vasallen.
Haben irgendwelche Wikileaks-Dokumente bislang
wirklich etwas Weltbewegendes aufgedeckt?
Zugegeben, das irakische „Collateral Murder“ -
Video ist selbst Kennern des Weltgeschehens
aufgestoßen. Aber letzten Endes reiht sich
dieses Video nur in die Beweisliste
US-amerikanischer Kriegsverbrechen ein, über die
wir uns längst bewußt sind und die eine blutige
Spur von den Rheinwiesenlager über Nürnberg bis
Guantanamo, von Korea über Vietnam und Serbien
bis Afghanistan nach sich schleifen. Wirklich
brisant wäre es, Dokumente vorgelegt zu
bekommen, die beispielweise belegen, daß die USA
gegenwärtig enorme bunkersprengende Bomben nach
Israel verschiffen. Und zu welchem Zweck mag
dies geschehen? Oder wo bleiben die
Wikileaks-Enthüllungen darüber, daß die
Zionisten Paul Wolfowitz und Richard Perle die
Lüge über die Massenvernichtungswaffen im Irak
schufen und selbige über nicht weniger
zionistisch gesinnte Massenmedien in der Welt
verbreiten ließen? Sind bislang überhaupt
israelische Kriegsverbrechen und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit öffentlich gemacht
worden? Gewiß, sind sie, aber nicht von
Wikileaks, sondern in erster Linie von
israelischen Menschenrechtsgruppen! Alles in
allem sind die Wikileaks-Enthüllungen also sehr
dünn. So ist es aufschlußreich, daß die
Dokumentenveröffentlichungen keinerlei
bemerkenswerte Skandale enthüllten, an denen
Großbritannien und Israel beteiligt gewesen
sind. Kein öffentlicher Vertreter der USA mußte
aufgrund irgendeiner Aktivität von Wikileaks
zurücktreten. Keine einzige gegenwärtig laufende
verdeckte Operation größeren Ausmaßes oder ein
hochrangig plazierter Agent ist bislang
aufgeflogen. Dennoch werden die Apologeten nicht
müde zu behaupten, Wikileaks sei »der
Transparenz verpflichtet, damit wir die Wahrheit
wissen“.
Wie der zionistischen Netzseite
http://www.israelnetz.com zu entnehmen ist,
hat Premierminister Benjamin Netanjahu in Tel
Aviv kürzlich erklärt, daß durch die
Veröffentlichung bei Wikileaks Israel keinerlei
Schaden erlitten habe. Wirklich geheimes
israelisches Material sei durch Wikileaks nicht
enthüllt worden. Ist das denn erwartet worden?
Wesentlich sind die weiteren Schlußfolgerungen
des israelischen Premiers: Die veröffentlichten
Dokumente würden veranschaulichen, daß nicht nur
Israel, sondern auch Staaten und Führer in aller
Welt und im Nahen Osten den Iran als die größte
Gefahr für die Region ansähen. »Erstmals in der
Geschichte gibt es eine Einigkeit darüber, daß
der Iran eine Bedrohung ist«, suggerierte
Netanjahu. Nun ist wenigstens klar, wohin die
Reise geht.
Der amerikanisch-deutsche Journalist und
Buchautor F. William Engdahl spricht Klartext:
„Die WikiLeaks-Story ist eine groß angelegte
gefährliche Schwindeloperation der
US-Geheimdienste, und sie wird wahrscheinlich
dazu benutzt werden, das Internet zu
überwachen.“ Ist diese Behauptung eine
verschwörungstheoretische Unterstellung?
Betrachten wir das Geschehen nüchtern:
Hunderttausende - angeblich geheime! - Dokumente
landen durch die Indiskretion eines
Obergefreiten der US-Armee bei
Wikileaks.
Assange wählt gezielt einige der
Ultra-Establishment-Medien aus, die exklusiv für
ihn die Aufgabe übernehmen sollen, diese
Dokumente auf Authentizität und Brisanz zu
prüfen – und damit international bekannt zu
machen. Unter diesen Medien befinden sich die
New York
Times, der Guardian, Le
Monde, El Pais, Corriere della
Sera und bundesdeutsche Lizenzmedien wie
Der Spiegel – allesamt mediale
Schlachtschiffe der Neuen Weltordnung und
Unterstützer des Globalismus par excellence.
Assange, der immer etwas verstört und blutarm
wirkt, habe nicht die Zeit gehabt, die Massen
von Dokumenten selbst zu prüfen, also habe er es
den Herausgebern derjenigen Medien, denen er
vertraue (!), überlassen zu entscheiden, was
davon veröffentlicht werden sollte. Fürwahr, wie
Engdahl bescheinigt, eine merkwürdige
Entscheidung für jemanden, der sich als kritisch
gegenüber dem Establishment bezeichnet! Immerhin
veröffentlichten diese »Blätter von Weltruf«
seiner Zeit auch die gefälschte Propaganda gegen
Präsident Saddam Hussein, welche bekanntlich zum
Irakkrieg führte: der Irak verfügt über
Massenvernichtungswaffen, der Irak tötet Babys
in Brutkästen, der Irak greift die USA mit
Milzbrand-Briefen an, es besteht eine Allianz
zwischen Saddam Husseins regierender Ba‘ath
Partei und dem Terrornetzwerk Al Kaida. Alles
bekannt – oder besser: alles bekannte
Geheimdienstoperationen und Lügen.
Die Völker werden von der Obrigkeit und den
Massenmedien weiter für blöd verkauft. Am 26.
Januar wurde die Pressemeldung verbreitet, die
US-Behörden hätten »offenbar Mühe, Beweise für
eine mögliche Verbindung zwischen dem
mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley
Manning und dem Gründer des Enthüllungsportals,
Julian Assange, zu finden«. Sollte sich »keine
Verbindung zu Manning nachweisen lassen, wäre in
den USA vermutlich kein Prozeß« gegen Assange
möglich. Ist das denn noch zu fassen!? Jemand,
der tatsächlich brisante diplomatische
Geheimnisse ausplaudert und damit Israel oder
den USA, dem Internationalismus oder Globalismus
gefährlich werden könnte, wäre längst
neutralisiert worden. Das hat die westliche
Wertegemeinschaft, allen voran der
Zionistenstaat Israel, der gezielte Tötungen
unliebsamer politischer Gegner für legitim hält,
immer wieder vorgeführt. Die Geschichte »des
demokratischen Westens« ist voll von solchen
Beispielen: Von General George S. Patton,
Premierminister Hendrik F. Verwoerd und
Präsident John F. Kennedy bis hin zu Uwe
Barschel, Detlev Rohwedder und Jürgen Möllemann
sind die Störenfriede und Widersacher der Einen
Welt und des Internationalismus aus dem Weg
geräumt worden – oder verschwinden für viele
Jahre in die Gefängnisse wie Mordechai Vanunu,
der im Gegensatz zu Julian Assange tatsächlich
geheime Dokumente enthüllt hatte.
Selbstverständlich hätte die 2009 gegründete
US-Militärbehörde für Internetsicherheit,
United States Cyber Command, mit ihren
enormen Ressourcen und Möglichkeiten keine
Probleme, die Internetpräsenz von Wikileaks
einschließlich ihrer Spiegelseiten schlicht und
einfach dicht zu machen, ganz egal, wie
zahlreich diese Sicherungsseiten auch sein
mögen. Ein System, das die Anschläge des 11.
September mit ihren tiefgehenden Folgen so
perfekt inszeniert hat, hat keine Probleme,
einen von ihm selbst aufgebauten nützlichen
Idioten, der sich aus Angst vor Überwachung und
Zugriff durch den US-Geheimdienst CIA als »alte
Dame« verkleidet, zu liquidieren. Aber aus dem
Weg räumen will ihn ja auch niemand! Assange
wird gebraucht, gerade von denjenigen, die nun
heucheln, ihn zu verfolgen.
Sprechen Fakten für die Annahme, daß es sich bei
Wikileaks tatsächlich um eine moderne
psychologische Kriegsführung handelt? Wikileaks
wurde 2006 ins Leben gerufen und ursprünglich
darauf programmiert, gegen China vorzugehen. Das
Gründergremium war voll von zwielichtigen
chinesischen Dissidenten und »Demokratie«-Aktivisten,
die aus dem Dunstkreis der Soros-Stiftungen
stammten. Für den Durchbruch in den
US-amerikanischen Massenmedien sorgte der
zionistische Volljurist Cass R. Sunstein. Am 24.
Februar 2007 veröffentlichte Sunstein, der sich
bezeichnenderweise auch begeistert über das
Projekt Wikipedia zeigt, einen Artikel in der
Washington Post mit dem Titel »A Brave New
Wikiworld« (Eine schöne
neue Wikiwelt), in dem es heißt:
»Wikileaks.org,
die durch Dissidenten in China und anderen
Ländern gegründet wurde, plant, geheime
Regierungsdokumente zu veröffentlichen und sie
mit codierter Software vor der Zensur zu
schützen. Im Januar 2008 verfaßte
Sunstein ein Papier für die Harvard Law School
mit dem Titel Conspiracy Theories (zu
deutsch: »Verschwörungstheorien«),
in welchem er die weithin berüchtigte Forderung
vorbringt, daß die Regierung der Vereinigten
Staaten Gruppen verdeckter Agenten und
pseudounabhängige Einflußagenten zur »erkenntnismäßigen
Unterwanderung extremistischer Gruppen«
einsetzen müsse. Als »Extremisten«
betrachtet Sunstein Gruppen, Internetseiten und
Aktivisten, welche Auffassungen vertreten, die
er als »falsche
Verschwörungstheorien« verhöhnt.
Extremisten wären demnach auch Publizisten wie
Gerhard Wisnewski, Gerhoch Reisegger, Andreas
von Bülow und Thierry Meyssan. In seinem
wegweisenden Aufsatz erklärt Sunstein, daß viele
Menschen meinen, eine bestimmte Gruppe mächtiger
Menschen würden hinter den Kulissen das
Weltgeschehen beeinflussen und leiten. Hierzu
gehöre auch der weitverbreitete Glaube, daß die
Angriffe (!) vom 11. September nicht von
islamischen Terroristen ausgeführt worden sei,
sondern Israel und die Vereinigten Staaten als
Drahtzieher dahinter stünden. Leute, die
derartiges öffentlich vertreten, könnten sehr
ernste Risiken schaffen. Die beste Antwort auf
solche Theorien sei es, diejenigen
extremistischen Gruppen, die solche »falschen
Verschwörungstheorien« vertreten,
erkenntnismäßig zu unterwandern. Agenten, die im
Dienst der Regierung stehen, sollten deshalb
beispielsweise in die Chatrooms des Internets,
in die sozialen Netzwerke und selbst in die
echten, physischen Gruppen einsickern und dort
Gerüchte streuen und Unsicherheit verbreiten, um
irgendwelche politischen Aktivitäten, zum
Beispiel welche Art von wirtschaftlichen
Strategien nötig sei, um sich aus der aktuellen
Weltdepression zu befreien, im Keim zu
ersticken. Ferner sollte die Regierung auf den
Gebrauch von »unabhängigen Experten«
zurückgreifen. Diese würden die notwendigen
Informationen von der Regierung erhalten,
woraufhin diese quasi hinter den Kulissen auf
den Gruppen Einfluß ausüben könnten. Um die
Glaubwürdigkeit dieser Experten zu
gewährleisten, sei es wichtig, daß unter allen
Umständen irgendwelche Verbindungen zu
Regierungskreisen nicht an die Öffentlichkeit
gerieten. Es ist deutlich, wie der amerikanische
Enthüllungsjournalist und Historiker Webster G.
Tarpley feststellt, daß es sich bei Assange und
Wikileaks um exakt die praktische Manifestation
des Programms zur »erkenntnismäßigen
Unterwanderung« handelt, die
Sunstein gefordert hat.
Daß es sich bei Assange obendrein noch um einen
Feind der 9/11-Kritiker handelt, entspricht
ebenfalls genau Sunsteins Vorstellungen. Der
nordirischen Tageszeitung Belfast Telegraph
hatte der Wikileaks-Betreiber am 19. Juli 2010
ein Interview gegeben, in dem er seine
bemerkenswerte Ansicht über Verschwörungen
preisgibt: »Es
ärgert mich ständig, daß Menschen von falschen
Verschwörungen wie 9/11 abgelenkt werden, wenn
wir sie umfassend mit Beweisen wirklicher
Verschwörungen zum Krieg oder zu massiven
Finanzbetrug versorgen.« Hier spricht der
Zögling des Cass Sunstein, welcher
pikanterweise nun als Chef des Büros für
Information und Regulierungsangelegenheiten im
Weißen Haus tätig ist!
Und wie sei seine Meinung über die Bilderberger
Konferenz, wurde Assange wie nebenbei gefragt,
woraufhin er allen Ernstes antwortete, diese sei
nur »vage verschwörerisch«, eigentlich sei dies
nur ein ganz normales Treffen von Leuten.
Bisher hatte die CIA für die Organisation ihrer
farbigen Revolutionen Twitter, Facebook, YouTube
usw. als Mittel eingesetzt. Nun ist die CIA
offenbar der Meinung, daß sie mit Assange eine
Kultfigur geschaffen hat, die man den
anschwellenden Massen der Jugend in der
arabischen Welt und in anderen
Entwicklungsländern – also überall dort, wo der
Großteil der Bevölkerung jünger als 30 Jahre ist
– verkaufen kann. Aktuelles Beispiel ist
Nordafrika. Wikileaks veröffentlichte vor
wenigen Wochen einige Depeschen des
US-Außenministeriums über den hedonistischen und
luxuriösen Lebensstil des in Tunesien
regierenden Ben Ali Clans - was direkt zum Sturz
des Regimes führte. Zwischenzeitich sind die
Demonstrationen und Proteste nach Algerien und
Ägypten übergeschwappt. Wenn nicht alles trügt,
inszenieren die Globalisten die dortigen
Volksaufstände, um alle noch zögernden
arabischen Regierungen zu stürzen, die
augenblicklichen Machthaber durch biegsamere
Marionetten zu ersetzen, die sich dann endlich
in die Reihen der westlichen Wertegemeinschaft
einreihen und dem Iran, Rußland und China als
Schurkenstaaten feindlich gegenübertreten.
Dieses großangelegte Manöver erinnert auf
verblüffende Weise an eine (andere) gigantische
Operation der CIA, welche unter dem Namen
»Pentagon-Papiere« in die Geschichte eingegangen
ist. Bei den Pentagon-Papieren handelte es sich
um eine sorgsam geprüfte Auswahl von
historischen Dokumenten sowie komplettierende
Fälschungen, die sich auf den Vietnamkrieg
bezogen. Sie wurden von der CIA sorgsam
ausgewählt, um die Kriegsverbrechen des
US-Auslandsgeheimdienstes in Vietnam zu
vertuschen und sie statt dessen der US-Armee in
die Schuhe zu schieben. Gleichzeitig versuchte
die CIA ihr riesiges Programm der
Drogenproduktion und des Drogenhandels zu
verdunkeln. Die Pentagon-Papiere wurden
seinerzeit von Morton Halperin und Leslie Gelb
zusammengetragen. Im Nachgang machten beide
blendende Karrieren im Außenpolitikbereich des
zionistisch-globalistischen Establishments. Gelb
wurde der Präsident des Council on Foreign
Relations, während Halperin noch heute als
leitende politische Figur in den
Soros-Stiftungen agiert.
Zurück zu Wikileaks: Der folgende Teil der bis
ins Detail ausgetüftelten Operation wird die
gezielte Desinformation sein. Und diese ist
bereits in vollem Gang! Der neuesten
»Enthüllung« zufolge, sei ausgerechnet der Iran
der größte Profiteur der afghanischen
Opiumproduktion! Durch mehrere als geheim
klassifizierte Depeschen, die nun von Wikileaks
veröffentlicht worden sind, würde nun bewiesen
(!) werden, wie sich keineswegs nur die
Boulevardblätter der westlichen
Wertegemeinschaft künstlich aufregen, daß der
Iran unter Präsident Mahmud Ahmadinedschad am
Drogenhandel kräftig mitverdiene. Die
philosemitische Tageszeitung Die Welt
schlug sogleich in dieselbe Kerbe. Der Iran sei
einer »der weltweit größten Heroinhändler«,
posaunte das Springer-Flaggschiff. Das ginge aus
einer »ganzen Reihe als geheim klassifizierter
US-Depeschen« hervor, die Wikileaks nun enthüllt
habe, fingerzeigte das Blatt in gewohnter
qualitätsjournalistischer Sachlichkeit.
Und wird so weitergehen: Nachdem nun mit Hilfe
der Weltmedien Wikileaks als das
Enthüllungsmedium schlechthin aufgebaut worden
ist, wird es in Zukunft, ähnlich wie es beim
Fernsehen oder über Wikipedia längst gängig ist,
nach dem Motto heißen: »Wenn es von Wikileaks
veröffentlicht worden ist, dann muß es ja wahr
sein«. Oder ganz konkret: »Sogar die
Wikileaks-Enthüllungen haben es bestätigt: der
Iran unter Ahmadinedschad ist ganz gefährlich,
er stellt eine Bedrohung für uns alle dar«. Die
USA als demokratische Schutzmacht des Westens
und Israel als einzige Demokratie im Nahen
Osten, haben also recht behalten: der Iran ist
eine Gefahr für den Weltfrieden, Ahmadinedschad
ist ein neuer Hitler, ein Militärschlag gegen
den Iran ist notwendig.
Claus Nordbruch/Euro-Kurier 2/2011
VIDEO:
Claus Nordbruch. „Die Weltrepublik“
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