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Assad warnt USA vor neuem Vietnam

Steht nun die Eskalation des Syrien-Konflikts bevor?

(mb). Der syrische Präsident Baschar al-Assad warnt die USA anlässlich ihrer neuerlichen Angriffspläne vor einem Scheitern. Im Interview der russischen Zeitung „Iswestija“ prophezeite er am Montag einen Fehlschlag wie bereits in früheren Kriegen, die die USA entfesselt hätten. Nach einem am Mittwoch stattgefundenen ominösen Chemiewaffen-Angriff hatte der US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Obama das Pentagon mit der Ausarbeitung von Angriffsplänen gegen Syrien beauftragt. In Wirklichkeit dürften diese jedoch längst in der Schublade liegen (wir berichteten).

 

Vier amerikanische Kriegsschiffe stehen mittlerweile im östlichen Mittelmeer zum Angriff bereit. Assad bestreitet indes den Einsatz von Chemiewaffen und fordert ein Ende des Waffen- und Terroristenschmuggels nach Syrien.

Dass ausgerechnet zu dieser Zeit ein Chemieangriff von Assad ausgehen sollte, natürlich ohne stichhaltige Beweise, erinnert nicht wenige Beobachter bereits an erfundene oder inszenierte Kriegsgründe wie etwa die „Massenvernichtungswaffen“ des Iraks, aufgrund derer die USA und ihre Alliierten das Land mit einem Krieg überzogen, der geschätzte 190.000 Menschenleben kostete (davon über 70% Zivilisten). Neben zerstörten Museen oder von US-Panzern kaputtgefahrenen archäologischen Stätten sei auch an die über 1000 Tonnen verschossener NATO-Uranmunition erinnert, die Teile des Landes zu regelrechten Atommüllhalden gemacht hat – die Zunahme von Krebsfällen und Missbildungen bei Kindern ist die Folge.

 

Nachdem die syrische Armee zuletzt einige Erfolge im Kampf gegen die Terrorgruppen vermelden konnte, scheinen deren offenkundig im Ausland sitzende Unterstützer nach über zwei Jahren erfolglosen Kampfes nun einen drauflegen zu wollen. Obwohl man die diversen Terrorkämpfer schon lange mit allen erdenklichen Mitteln unterstützt – ob Geld, Kampfausbildung, Waffen, Logistik oder Geheimdienstinformationen – wurde das gewünschte Ziel der Stürzung Assads nicht erreicht.

 

Betrachtet man die nach westlichen „regime change“-Einsätzen zurückbleibende Instabilität etwa in Afghanistan, was allein den deutschen Steuerzahler Milliarden kostet, und die ohnehin einem Pulverfass ähnelnde Situation im Nahen Osten, so erscheint es nicht ganz aus der Luft gegriffen, wenn Russlands Außenminister Lawrow seinen amerikanischen Amtskollegen Kerry vor schwerwiegenden Folgen eines US-Angriffs für den gesamten Nahen Osten und Nordafrika warnt. Der Umstand, dass als Reaktion auch Russland mittlerweile seine Militärpräsenz in der Region verstärkt – zumal es von Syrien auch den Flottenstützpunkt Tartus gepachtet hat – dürfte einem direkten Krieg zweifellos eine größere Dimension verleihen. Auch der Iran dürfte eine Rolle spielen.

Doch selbst ohne direktes Eingreifen sind Staaten wie USA, Türkei, Saudi-Arabien, Katar oder Israel bereits über Monate und Jahre so tief in den Syrien-Konflikt verwickelt, dass man sie getrost als Kriegsparteien bezeichnen kann. Die Entscheidung über einen Angriff des Westens könnte bereits diese Woche fallen, Großbritannien und Frankreich haben bereits Teilnahmebereitschaft signalisiert. Bundeskanzlerin Merkel drohte Syrien mit „Konsequenzen“, FDP-Entwicklungsminister Dirk Niebel schloss einen Bundeswehreinsatz laut „Bild“ jedoch aus.

 

Quelle: http://kompakt-nachrichten.de/

 

Siehe dazu auch:

 

Syrien: Der schwierige Konflikt

 

Exil-Syrer betreibt Stimmungsmache in der FAZ

 

Kolumne – Die Kriegstreiber mit dem Friedenspreis

 

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