Russlanddeutsche: Wir haben eine Waffe – es ist
die Wahrheit!
Argumente
gegen die negative Darstellung der
russlanddeutschen Geschichte in den Schulbüchern
von NRW („Geschichte und Gegenwart“, Band 2,
Schöningh-Verlag )
Als Jemand, der schon lange in der
Bundesrepublik Deutschland lebt und sich zu diesem
Staat bekennt, mit all seinen Rechten und
Pflichten, kann ich die ungeheuerlichen
Falschinformationen bezüglich unserer Volksgruppe
nicht akzeptieren. Noch nie ist mir ein Fall von
unseren Landsleuten bekannt geworden, bei dem sich
Russlanddeutsche während der deutschen
Militärbesatzung im 2.Weltkrieg, bei Verbrechen
und Greueltaten systematisch oder auch nur in
Einzelfällen, an einem anderen Volk beteiligt
haben sollen.
Die Gründe aber für solch eine plötzliche
Verbreitung von Falschinformationen in den
Schulbüchern von NRW und einigen anderen
Bundesländern, scheinen ganz offensichtlich zu
sein: Ein ganzes Volk soll schuldig gesprochen und
in seinem Selbstwertgefühl demontiert werden. Man
handelt dabei nicht etwa aus Unkenntnis, sondern
vielmehr vorsätzlich, im Sinne anderer Mächte, die
Zwietracht und Hass zwischen den Menschen säen, um
daraus eigene Vorteile zu ziehen. Der deutsche
Schriftsteller Martin Walser spricht in diesem
Zusammenhang von einer „Instrumentalisierung der
Vergangenheit für gegenwärtige (finanzielle)
Zwecke“. Des weiteren passen die besagten
Unterstellungen in das selbst konstruierte
Geschichtsbild von so manchem Emigranten aus der
UdSSR, um von den Verbrechen des eigenen Volkes in
den Zeiten von 1917-1953 abzulenken, als man sich
an den Schaltzentralen der Sowjetmacht befand.
Es wäre allerdings interessant zu wissen,
wer genau diese Mächte sind, denen es immer wieder
gelingt, Historiker, Politiker und andere Personen
der Bildungsschicht für sich zu gewinnen? Nun ja,
man kann es sich denken - der Arm der
Holocoustindustrie zieht weite Kreise.
Die tragische Geschichte der
Russlanddeutschen hingegen dürfte inzwischen
vielen interessierten Menschen bekannt sein – und
sicherlich ist es nicht so, dass den betreffenden
Herrn Historikern ganz plötzlich neue Erkenntnisse
über den Kriegsablauf vorlagen, sondern die
erwähnten Verleumdungen sind ein gezieltes und
geplantes Vorgehen, nicht gegen einzelne Personen
gerichtet, jedoch um unsere Volksgruppe insgesamt
zu schädigen. Anders ist das ganze Handeln, dass
einer Provokation gleichkommt, nicht zu erklären.
Unbestritten von allen ist sicherlich die
Tatsache, dass die Sowjetunion die meisten Opfer
des 2.Weltkrieges zu verzeichnen hatte – zumindest
darüber sollte ein Konsens bestehen. Ohne etwas
aufzurechnen, ist die Erwähnung der Tatsache, dass
das deutsche Volk in diesem Krieg auch riesige
Verluste hatte, durchaus angemessen. Über die
Ursachen dieser unsäglichen Kriegskatastrophe kann
man lange debattieren, dies soll auch nicht
Gegenstand der vorliegenden Betrachtung sein.
Was geschah mit Russlanddeutschen 1941?..
Als das deutsche Militär nach Kriegsbeginn
Teile Russlands und der Ukraine besetzte, gelang
es aus zeitlichen Gründen den operativen Truppen
des sowjetischen Geheimdienstes NKWD (Vorläufer
des KGB), die meistens von jüdischen Offizieren
angeführt wurden, nicht mehr, entsprechende
Maßnahmen gegen die gesamte russlanddeutsche
Bevölkerung vorzunehmen – man war weitgehend damit
beschäftigt, die jüdische Bevölkerung aus den
umkämpften Gebieten in sichere Gegenden weiter
östlich zu bringen – was nur zum Teil gelang.
Hinsichtlich der Volksdeutschen bildete
der Fluss Dnjepr eine Art natürliche Grenze – alle
Einwohner westlich davon gerieten in den
Machtbereich des NS-Regimes, die östlich gelegenen
Gebiete konnten die Sowjets noch eigenständig
kontrollieren. So kam es, dass man innerhalb
weniger Tage die 53.000 Deutschen von der Krim,
dann in einer abenteuerlichen und dramatischen
Weise die Siedler vom Kaukasus als auch die
Deutschen aus den Städten Moskau und Gorki
verschleppte. Doch bereits ab dem 28. August 1941
hat man an die 445.000 Deutsche des Wolgagebietes
innerhalb kürzester Zeit deportiert (die autonome
Republik der Wolgadeutschen hörte für immer auf zu
existieren). Die ganze „deutsche Operation“
verlief unter Ausschluss der Presse und
Öffentlichkeit. Bis Ende 1941 wurden nach
neuesten behördlichen Angaben von den 1,45
Millionen Russlanddeutschen, 799.460 Personen aus
dem europäischen Teil der Sowjetunion nach
Kasachstan und Sibirien deportiert. Viele starben
während der wochenlangen Zugfahrt in diese
Gebiete. Noch mehr starben in den Kriegsjahren
wegen Hunger, Kälte und Not, in die sie durch die
unmenschlich und brutal durchgeführte Umsiedlung
geraten. Unzählige Menschen wurden verhaftet und
nach ihrer Festnahme auch sofort erschossen – auf
keinen Fall wollte man aber, dass die Mehrheit der
russlanddeutschen Zivilbevölkerung in die Hände
des Deutschen Reiches fällt.
Und später in den von Deutschland besetzten
Gebieten
Hier standen sämtliche Volksgruppen unter
strenger Verwaltung der neu errichteten Behörden –
so auch die Volksdeutschen der Ukraine. Bis dahin
lebten sie friedlich und freundschaftlich mit
ihren Nachbarvölkern zusammen und teilten mit
diesen alle Veränderungen der Zeit, insbesondere
seit der Machtergreifung der Kommunisten 1917.
1941 nun wurde das Reichskommissariat
Ukraine (RKU) in 6 Generalbezirke eingeteilt,
die jeweils von einem Reichskommissar geleitet
wurden. Jeder dieser Bezirke setzte sich wiederum
aus mehreren Gebietskommissariaten zusammen. Stets
musste die Bevölkerung den Anweisungen der
Kommandeure und der neuen Verwalter folgen – es
war jetzt Krieg, mit all seinen negativen
Erscheinungen. Viele staatliche Betriebe, wie etwa
die ländlichen Kolchosen, wurden nicht alle
aufgelöst und das Eigentum den früheren Besitzern
zurückgegeben, sondern in vielen Fällen wurden die
Betriebe unter neuer, reichsdeutscher Verwaltung
weitergeführt. Einige Russlanddeutsche wurden
sogar vom deutschen Militär zum Tode verurteilt,
wenn es sich herausstellte, dass sie vor 1941 zu
sehr mit dem Sowjetsystem paktierten. Die meisten
Russlanddeutschen lebten auf dem Lande – alle
landwirtschaftlichen Erzeugnisse, Ernteerträge und
produzierten Güter mussten zu 50 % an das Deutsche
Reich abgeführt werden. Dennoch gelang es, durch
eine straffe Organisation die Menschen so zu
versorgen, dass sie ein bescheidenes und
auskömmliches Leben führen konnten. Immer wieder
aber gab es Partisanenüberfälle auf die deutschen
Besatzer und die Bewohner der deutschen
Siedlungen.
Bereits ab 1941 und insbesondere nach der
Wende im Kriegsverlauf 1943, als das deutsche
Militär den Rückzug antrat, wurde auch die
genannte russlanddeutsche Bevölkerung der Ukraine
evakuiert – dies waren annähernd 340.000 Personen.
Keinesfalls war es so, dass sich einzelne Personen
oder Gruppen den deutschen Besatzern beim Rückzug
wegen schlechten Gewissens anschlossen, weil sie
angeblich an Greueltaten oder Plünderungen gegen
Juden beteiligt waren, wie es in dem erwähnten
Schulbuch steht. Nein, dies trifft nicht zu. Alle
mussten ihre Heimat verlassen – innerhalb
kürzester Zeit. Es war eine Zwangsumsiedlung aller
Deutschen aus der Ukraine auf Befehl der
NS-Regierung in Berlin. Denjenigen, die sich
weigerten mitzukommen, wurde mit Todesstrafe
gedroht. Auf Züge verladen oder meist in großen
Pferdetrecks, mit dem nur allernötigsten Hab und
Gut ausgestattet, traten die Menschen den schweren
Weg in eine ungewisse Zukunft an – jeweils
begleitet von einigen deutschen Soldaten als
Treckführer. Man brachte die zwangsumgesiedelten
Russlanddeutschen mehrheitlich in den Warthegau
(Polen), einige auch in das Sudetenland
(Tschechei).
Unterwegs gab es immer wieder
Partisanenüberfälle, mit manchmal tödlichen Folgen
für die Ziehenden. Auch Sterbefälle von Kindern
und Alten durch Erschöpfung, Krankheiten oder
Unfälle gab es zu verzeichnen. Die
zurückgelassenen Dörfer waren zu diesem Zeitpunkt
schon längst von ukrainischen und russischen
Plünderern der Umgebung heimgesucht worden, bevor
dann das sowjetische Militär nachrückte.
Nach der Kapitulation Deutschlands 1945,
gelang es einem kleinen Teil der Russlanddeutschen
im Westen unterzukommen, ein weiterer Teil kam in
den Wirren des schrecklichen Krieges zu Tode. Die
übrigen 210.000, der vormals 340.000 umgesiedelten
Deutschen aus der Ukraine, gerieten wieder in den
Machtbereich der Sowjets. Man brachte sie in
Gütterwaggons mit der Eisenbahn wieder zurück,
doch nicht etwa in die alte Heimat, sondern in die
Verbannung nach Sibirien, in den Ural, in den
Norden Russlands oder nach Zentral- und
Mittelasien (Kasachstan, Kirgisien, usw), wo viele
an Hunger, Kälte und während der Zwangsarbeit
starben. In diesen Gebieten der Sondersiedlungen
standen sie bis 1956 wie alle anderen
Russlanddeutschen unter Kommandanturaufsicht –
Niemand durfte seinen Wohnort und Arbeitsplatz
unbestraft verlassen. Die alten Siedlungsgebiete
mit Haus und Hof waren für immer verloren. Viele
der betroffenen Familien wurden für Jahrzehnte
getrennt oder fanden nie mehr zusammen.
Zur Umsiedlung der Russlanddeutschen
insgesamt unter der deutschen Militärverwaltung ab
dem Jahre 1941 ist anzumerken, dass sich diese in
mehreren Schritten vollzog. Systematisch wurden
die Menschen aus den besetzten Gebieten der
Sowjetunion in die weiter westlich gelegenen
Gebiete befördert.
1. Umsiedlungaktion.
Die sogenannte „Administrativumsiedlung“
begann im Winter 1941/1942 im Operationsgebiet der
Heeresgruppe Nord (Gebiet von Leningrad und
Umgebung).
2. und 3. Umsiedlungsaktion.
Im Winter 1942/43 evakuierte man die
Volksdeutschen aus dem Gebiet der Heeresgruppe
Mitte, dem „Generalkommissariat Weißruthenien“ und
später im Operationsbereich der Heeresgruppe Süd.
4. „Russlandaktion“ und „Schwarzmeeraktion“ im RKU
(Reichskommissariat Ukraine).
Diese Umsiedlung fand in 3 Stufen statt ,
von August 1943 - Mai 1944 Sie betraf die
Bevölkerung aus den Städten ( z.Bsp. Charkow,
Nikopol, Cherson, Nikolajew, Kriwoj Rog, Melitopol),
als nächstes die ländliche Bevölkerung - und
schließlich die Deutschen aus Wolhynien
(Westukraine).
5. „Der grosse Treck“ (Transnistrien).
125.000 Personen aus dem Gebiet zwischen
den Flüssen Dnjestr und Bug verliessen 1944 mit
Vieh und Wagen ihre Heimat. In den langen
Kolonnen kamen unzählige Menschen durch
russische Fliegerangriffe ums
Leben.
Und bereits vor dem Krieg mit der
Sowjetunion wurden Volksdeutsche umgesiedelt
(1939-940) , wie etwa die 85.000 Deutschen aus dem
Baltikum (Estland,Lettland, Memelgebiet), so auch
die 92.000 Personen aus Bessarabien (Rumänien) und
der Nordbukowina.
All dies geschah nach dem Zustandekommen
des Deutsch-Russisches-Nichtangriffspakts von
1939 zwischen den Aussenministern W.Molotow
und Joachim v. Ribbentropp.
Übrigens: Aus Bessarabien, dass in der Zarenzeit zu Russland
gehörte, stammen die Eltern unseres amtierenden
Bundespräsidenten Horst Köhler (CDU).
Dies war also eine grobe Beschreibung
der Umsiedlung von Russlanddeutschen /
Volksdeutschen aus dem Osten, die bereits
nachweislich seit Kriegsbeginn von deutschen
Militärbehörden organisiert wurde.
Die besagten negativen Andeutungen in den
Geschichtsbüchern von NRW, bezüglich einer
angeblichen Flucht aus Gründen von verübten
Straftaten, entbehren daher jeder Realität. Die
wahren Fakten sprechen für sich.
Wer sich mit der Geschichte der
Russlanddeutschen ernsthaft auseinandersetzt,
kann nur zu einem eindeutigen Ergebnis kommen: Die
Russlanddeutschen waren im 20. Jahrhundert unter
den herrschenden politischen Systemen Opfer und
keine Täter. Vertreibung, Zwangsarbeit, sowie
kulturelle und religiöse Benachteiligungen prägten
für lange Zeit den Schicksalsweg der Deutschen aus
dem Osten. Unzählige verloren dabei ihr Leben.
Was zeigt die Gegenwart?
Viele unserer Landsleute wenden sich
mittlerweile von den etablierten Parteien
Deutschlands enttäuscht ab, insbesondere das
langjährige Vertrauen in die christliche(?) CDU
ist schwer erschüttert. Man spricht oft von
gelungener Integration und Verantwortung im
Zusammenhang mit unserer Volksgruppe, gleichzeitig
aber tut man oft das Gegenteil, wie beispielsweise
bei
·
der Rentenkürzung um 40 % seit 1996 (ein
einmaliger Vorgang, welcher in der deutschen
Sozialgesetzgebung seinesgleichen sucht).
·
Die überzogene Darstellung in den Medien über die
Kriminalität unter den russlanddeutschen
Jugendlichen.
·
der im Jahr 2003 vollzogenen Gesetzesänderung,
welche die Aussiedler de facto zu Migranten
erklärt.
·
dem ab 01.Januar 2005 inkraftgetretenen
Zuwanderungsgesetz, das sich auf die
Ausreisezahlen der Russlanddeutschen drastisch
auswirkt. Nur wenige schaffen es seither nach
Deutschland zu kommen.
·
bei der unzureichenden Berichterstattung in den
Medien über positive und gemeinnützige Projekte
der Aussiedler (Sport in Vereinen,
Musik, Kultur, usw. ).
Doch nun auch das noch die genannten
Textpassagen in den Schulbüchern von mehreren
Bundesländern, die eindeutig Tendenzen der
Volksverhetzung und Rassismus in sich tragen. Mit
halbherzigen Erklärungen versucht man nun seitens
der Verantwortlichen die Sache in
Nordrhein-Westfalen zu beenden. Eine öffentliche
Distanzierung von diesen Texten ist bis heute
allerdings nicht erfolgt und ob das Schulbuch
zukünftig aus dem Unterricht genommen wird ist
auch noch unklar. Es ist nicht nur moralisch
verwerflich, sondern eine regelrechte Beleidigung
und eine Verletzung der Menschenrechte, was sich
da vollzieht. Wer hätte gedacht, dass so etwas
nach mehr als 60 Jahren seit Kriegsende geschehen
könne? Eine Schande ist das – und für ein Land wie
Deutschland einfach unwürdig.
Verkündete Ilja Ehrenburg, der
jüdisch-sowjetische Schriftsteller und
Kriegsberichterstatter in seinen
Propagandaaufrufen ab1941 den eigenen
Frontsoldaten:„Nur ein toter Deutscher ist ein
guter Deutscher“ und „Tötet alle
Deutschen!“, so lautet wohl heutzutage die
Parole in der Bundesrepublik: „Nur ein
mundtoter Deutsche ist ein guter Deutsche“ und
bezüglich der Russlanddeutschen: „Nur der
Russlanddeutsche ist ein guter Bundesbürger,
der fleißig arbeitet, ein Haus baut, sonst aber
keine eigene Meinung zu haben braucht“.
So kann Demokratie auf keinen Fall funktionieren.
Hat man uns in den Zeiten des Kommunismus
physisch vernichtet und kulturell benachteiligt,
so versucht man uns jetzt in dem zum Teil noch
demokratischen, aber inzwischen stark
globalisierten und mit wenig Eigenständigkeit
behafteten Deutschland, auf einer
unterschwelligen Ebene mit
moralisch-psychologischen Mitteln zu
diskreditieren.
Unser Widerstand gegen Verleumdungen und
Geschichtsfälschungen wird jedoch weiter
bestehenbleiben, bis eine eindeutige
Richtigstellung der historischen Tatsachen
erfolgt – darauf sollten sich alle gefasst
machen. Dieser Anspruch ist keinesfalls zu hoch
angesetzt.
Der große indische Gelehrte und gewaltlose
Kämpfer für Freiheit und Unabhängigkeit von der
englischen Kolonialmacht, Gandhi, sprach einst
die Worte: „Unsere Waffe ist, dass wir keine
haben“. Diesem Satz kann man sich anschließen
und im Namen aller Russlanddeutschen ausrufen:
„Doch, wir haben eine Waffe – es ist die
Wahrheit!“.
Wie soll es aber im vorliegenden Fall
weitergehen, wenn kein Dialog mehr zu dem besagten
Thema stattfindet?
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt,
dass man seitens der Politik öfters über uns, aber
selten mit uns spricht – und in den 16
Landesparlamenten Deutschlands, sowie im Bundestag
ist ebenfalls kein einziger der 2,7 Millionen
Russlanddeutschen vertreten. Es sollten doch die
Menschen und Völker zusammengeführt und nicht
gespalten oder gar stigmatisiert werden. Die
Russlanddeutschen sind in ihrer Geschichte schon
oft beleidigt, belogen und betrogen worden – wem
sollten sie da noch tatsächlich glauben können?
Wenn man es ehrlich mit uns meint, dann
sollten bei unseren Kundgebungen am 23. August
2008 und am 18.April dieses Jahres keine
linksextreme ANTIFA-Gruppe mit Hilfe des
Verfassungsschutzes und des Innenministeriums zur
bezahlten Gegendemo ins Rennen geschickt werden,
sondern jemand von der Landesregierung von NRW
(Pressesprecher, Staatssekretäre,
Landtagsabgeordnete ) sollte den Mut aufbringen
und sich zur Kundgebung begeben, um in einer
vernünftigen Art einige Worte an die Anwesenden zu
richten, beispielsweise mit den Sätzen:
„Verehrte Anwesende, liebe russlanddeutsche
Landsleute!
Ich / Wir sind heute hergekommen, um ihnen
zunächst im Namen der Landesregierung von NRW
die besten Grüße zu übermitteln und um
mitzuteilen, dass aufgrund ihres Protestes gegen
die Darstellung der Russlanddeutschen Geschichte
in den betreffenden Schulbüchern - und aufgrund
neuester intensiver Überprüfung der historischen
Tatsachen über den leidvollen und wechselhaften
Schicksalsweg ihres Volkes, man sich im
zuständigen Ministerium dafür entschlossen hat,
eine Neubetrachtung der Geschichte der
Russlanddeutschen für bei der Verwendung in
Schulbüchern vorzunehmen. Die derzeitig genutzten
Bücher werden bereits nächstes Jahr aus dem
Unterricht von NRW genommen - dies werden wir
auch den Ländern Brandenburg und
Schleswig-Holstein empfehlen. Das Ministerium
verspricht weiterhin, sich mit diesem Anliegen
ernsthaft auseinanderzusetzen und sich gemeinsam
mit russlanddeutschen Historikern auf einer
wissenschaftlich-fundierten Ebene damit zu
befassen.
Wir wissen, dass ihre Volksgruppe in den Zeiten
der Sowjetunion und insbesondere während des 2.
Weltkrieges, sowie in den Jahren danach, viel
Schreckliches erlebt hat und wegen ihrer
Zugehörigkeit zur deutschen Nationalität auch
kulturell benachteiligt wurde. Sie waren Opfer der
damaligen Zeit. Deutschland hat mit Russland
einen Krieg geführt und die Russlanddeutschen
mussten stellvertretend dafür teuer bezahlen.
Das demokratische Deutschland hat nach 1945
bekanntlich für mehr als 12 Millionen
Flüchtlinge und Vertriebene aus den verlorenen
Ostgebieten die Verantwortung übernommen – dies
gilt auch für die Deutschen aus Russland. Ihre
Geschichte ist auch ein Teil unserer Geschichte.
Falls in der jüngsten Vergangenheit aufgrund der
beschriebenen Geschichtsdarstellung in den
Schulbüchern von NRW irgendwelche Unwahrheiten
oder beleidigende Tendenzen aufgetaucht sind, so
bitte ich dies hiermit zu entschuldigen - dies lag
nicht im Sinne der Landesregierung. Wir stehen
weiterhin auf der Seite der Deutschen aus Russland
und werden uns stets bemühen, die Menschen in
der neuen Heimat Deutschland vernünftig zu
integrieren. Sie sind ein Gewinn für unser
Land. Ich bitte hiermit um Ihr Vertrauen und
sage Dankeschön“!
Diese oder ähnliche Worte würden wir gerne
von den Machthabenden der BRD hören. Und es wäre
auch heute nicht zu spät sie zu sagen.
Und es wäre dann angebracht, den Worten auch Taten
folgen zu lassen! Nur so – mit Wahrheit und
Respekt, können die Menschen wieder Zuversicht an
die regierende politische Elite gewinnen und in
diesem Staat miteinander friedlich weiterleben.
Das
ist
unsere
Bitte
an
Sie!
Alexander
NELDE
|