Aufruf zur Freilassung von Horst Mahler
Liu Xiaobo erhielt den Nobel-Friedenspreis in diesem Jahr für
seine mutige Kritik am chinesischen
Staat und für seinen vorbehaltlosen
Einsatz für die Freiheitsrechte des
Menschen. Doch nach Auffassung der
chinesischen Machthaber hat er
Gesetze des Staates mißachtet und
diesen verunglimpft. Deshalb gilt er
als Verbrecher und wurde zu elf
Jahren Haft verurteilt.
Doch in der westlichen Welt feiern ihn die Regierungen und
die Medien. Der Präsident des
Nobel-Komitees Thorbjoern Jagland
erklärt in einer dpa-Meldung: „Die
chinesische Verfassung garantiert
Presse-, Rede- und
Versammlungsfreiheit ebenso wie die
Möglichkeit für die Bürger, Kritik
zu üben. Liu hat nichts anderes
getan, als diese Rechte
wahrzunehmen, er muß freigelassen
werden.“ (Zitiert nach
Westfalen-Blatt vom Sonnabend, den
11. Dezember 2010, 1. Seite).
Da es sich bei Horst Mahler um die gleichen Delikte handelt:
Kritik am Staat – angeblich als
Verunglimpfung der Bundesrepublik
gewertet – und Inanspruchnahme der
Freiheitsrechte, kann aus der
öffentlichen Darstellung des Falles
Xiaobo nur der eindeutige Hinweis
entnommen werden:
Die Verurteilung Horst Mahlers zu
zwölf Jahren Haft ist
widerrechtlich.
Der Antrag auf Wiederaufnahme seines Verfahrens liegt bereits
seit mehreren Wochen vor. Es ist zu
hoffen und zu erwarten, daß nach
dieser unüberhörbaren indirekten
Kritik an der Deutschen Justiz im
Hinblick auf Horst Mahler, jetzt
unverzüglich dieses Schandurteil
aufgehoben wird.
Der Umgang mit Systemkritikern in der Bundesrepublik ist
genauso unhaltbar, wie dergleichen
in China. Es könnte sonst der
Eindruck entstehen, daß die
politisch Verantwortlichen in der
BRD entweder heucheln oder bereits
eine Diktatur nach chinesischem
Vorbild eingeführt haben.
Es ist daher eine Freilassung Mahlers zum Jahreswechsel ohne
große Formalitäten zu verlangen.
Jedes weitere prozessuale Verfahren
würde nur die schlimmsten
Befürchtungen bestätigen.
Wer für Einigkeit und Recht und
Freiheit eintritt und dies auch
weiterhin mit gutem Gewissen singen
will, der möge mit seiner
Unterschrift die
Freilassungsforderung für Horst
Mahler unterschreiben.
Zur Petition geht es
hier
lang.
|