31 мая.
Казахстан: О репрессиях по разные стороны баррикад
Астана 2012:
Открытие памятника жертвам Голодомора
Алматы 2012:
Оппозиция. Возложение цветов Алматы 31 мая
Караганда
2012: День памяти жертв политических репрессий.
Костанай 2012:
31 мая день памяти жертв политических репрессии
Костанай 2012.
Митинг в честь дня памяти жертв политических репрессии.
Актобе 2012:
День памяти жертв политических репрессий.wmv
Павлодар 2012:
День памяти жертв политических репрессий
Памятники от
Молдовы и Словакии
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DIE
RUSSLANDDEUTSCHEN
Konservativen
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Die
National-Konservative Bewegung der Russlanddeutschen |
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Gedenktag in Kasachstan und Deutschland
Am 31. Mai hat Kasachstan
der Opfer der politischen Repressionen und der
Hungersnot gedacht. An diesem Tag hat in der
Hauptstadt Kasachstans Astana eine
Eröffnungsfeier der monumentalen Skulptur-und
Kunstkomposition zum Andenken an Kasachen, die
Opfer der Massenhungersnot in den dreißiger
Jahren des 20. Jahrhunderts wurden,
stattgefunden. In Kasachstan wird diese
Hungersnot als „Goloschökinhunger“ genannt. In
kasachischer Sprache heißt das „Ascharschylyk“.
Diese Hungersnot war ein Teil der Hungersnot in
der Union der Jahre 1932-1933. Bedingt durch die
offizielle Politik der „Ausrottung der Kulaken
als Klasse“, durch die Kollektivierung, durch
die von den zentralen Behörden verordnete
Beschaffung von Lebensmitteln und durch die
Viehbeschlagnahme bei den Kasachen.
Goloschökin hat in der
kasachischen Region einen so genannten „Kleinen
Oktober“ durchgesetzt: den Menschen wurde Vieh
und sonstiges Eigentum weggenommen und sie
selbst unter Polizeibewachung zu Sammelpunkten
eingewiesen. Nach unterschiedlichen Schätzungen
sind in den Jahren 1931- 1933 eine bis zwei
Millionen Menschen gestorben. 48% der
kasachischen Bevölkerung sind umgekommen oder
haben das Land verlassen. Ein Teil der Kasachen
war gezwungen, nach China, in die Mongolei, in
den Irak und nach Afghanistan auszuwandern.
In diesen Jahren wurden
Vertreter der kasachischen Elite aus
Wissenschaft, Kultur und Politik erschossen. Zu
den Schrecken der Zwangskollektivierung, der „Goloschökinhungersnot“
kam noch der große Terror der dreißiger Jahre
hinzu und die Tragödie der deportierten Völker.
Im Laufe der Jahre wurden 800.000 Deutsche,
102.000 Polen, 19.000 Koreaner, 507.000
Vertreter verschiedener nordkaukasischer Völker
sowie Krim-Tataren, Türken, Griechen, Kalmücken
und noch viele andere nach Kasachstan
deportiert. Die Bevölkerung Kasachstans wurde
durch GULAG-Häftlinge wieder aufgefüllt.
Vor der Eröffnung des
Monuments, dessen Hauptteil die Gestalt einer
Frau mit einem Kind darstellt, haben die
Anwesenden der Umgekommenen mit einem
minutenlangen Schweigen gedacht. Kasachstans
Präsident Nursultan Nasarbajew hat in seiner
Rede zum Eröffnungszeremoniell diese Hungersnot
als die größte humanitäre Katastrophe der
sowjetischen Periode genannt. Er erinnerte
daran, daß über 1,5 Millionen Menschen
verhungert sind; über 600.000 Kasachen waren
gezwungen, ihre historische Heimat zu verlassen.
„Ursache dieser Hungersnot, der Deportation, des
Massenmordens von Menschen war die grausame
Politik des brutalen Sowjetregimes. Der
Hauptschuldige dieser Repression war das
barbarische totalitäre System“- erklärte der
kasachische Präsident.
Am selben Tag wurden auch in Pawlodar und in
Petropawlowsk Gedenkstätten für die Opfer der
Hungersnot eröffnet.
31.Mai 2012: Gedenktag in Pawlodar, Kasachstan
Kundgebung der
kasachischen Opposition
In Almaty haben 100
Mitglieder der Opposition ihre Kundgebung zum
Gedenken an die Opfer politischer Repressionen
der 30-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts
durchgeführt. Sie trugen auch Porträts von
prominenten Oppositionspolitikern Kasachstans.
Die Demonstranten haben den Text eines offenen
Briefes an den Präsidenten des Landes Nursultan
Nasarbajew verfaßt, in dem sie von ihm als einem
Garanten der Verfassung verlangen, „den
Gerichtsprozeß über die Arbeiter von
Shanaosenja und Schetpe zu stoppen, die aufgrund
von Inkompetenz und Brutalität der Beamten am
16./17. Dezember 2011 angeklagt wurden, weil
sie sich für die Entlassung der
Oppositionsführung aus dem Gefängnis und für die
Befreiung von dem absurden Vorwurf, soziale
Unruhen angestiftet zu haben, einsetzten.“
I n
Deutschland
Vor der Unterdrückung
blieb keine einzige Rußlanddeutsche Familie
verschont. Im vollen Ausmaß haben die
Wolgadeutschen und die Deutschen der Ukraine in
den Jahren 1932-33 die Hungersnot erlebt. Fast
alle Deutschen, die aus den ehemaligen
Sowjetrepubliken in ihre historische Heimat
zurückkommen, müssen durch das Aufnahmelager in
Friedland gehen. Jährlich wird an der Glocke von
Friedland eine wichtige Veranstaltung mit
Kranzniederlegung zum Gedenken der Opfer von
Repression und Hungersnot durchgeführt.
Allerdings ist dieses Bauwerk überhaupt kein
Denkmal. Es ist nur ein Sockel, auf dem die
Glocke der lutherischen Lagerkirche steht, die
sich in der nahe gelegenen Kaserne befindet. Die
ersten Aussiedler der 70-er Jahre haben damals
aufgrund des Fehlens eines Denkmals begonnen,
ihrer Umgekommenen an dieser Glocke zu gedenken,
in der Hoffnung, daß so ein Denkmal mit der Zeit
entstehen wird. Nun hat diese Veranstaltung die
„Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland“
übernommen. Diese Organisation wird vom
Innenministerium betreut und hat den Anspruch,
offiziell für alle Deutschen aus den ehemaligen
Sowjetrepubliken repräsentativ zu sein.
Trotz der Tatsache, daß an den Veranstaltungen
prominente Gäste vertreten sind, gibt es bis
heute noch kein Denkmal, keinen Gedenkstein,
nicht mal eine Gedenktafel. Und letztes Jahr,
als zwei Millionen Deutsche aus den ehemaligen
Sowjetrepubliken des tragischen Datums in ihrer
Geschichte, des 70. Jahrestages der Deportation
der deutschen Bevölkerung gedacht haben, mußte
der Kranz wieder am leeren Sockel der
Friedländer Glocke niedergelegt werden. Daran
ist die Absicht der Machthaber zu erkennen, die
offensichtlich darauf hoffen, daß mit dem
Generationswechsel die Erinnerung an diese Zeit
gelöscht wird, ohne auch nur eine Spur für die
kommenden Generationen zu hinterlassen.
Und noch eine
bemerkenswerte Episode. In der Stadt Essen in
Nordrhein-Westfalen gibt es an den Mauern der
alten germanischen Festung Vryburg das einzige
Denkmal in Deutschland für die Opfer des roten
Terrors (das Horster –Ehrenmal), das im Jahr
1934 als Erinnerung an diejenigen, die in den
Jahren 1918-20 mit ihrem Leben die rote
Revolution im Ruhrgebiet verhindert haben,
errichtet wurde. An diesem Denkmal im
Ruhrgebiet (auf dem Bild) wird nach alter
Tradition, die von den Aussiedlern der 70-er
Jahren eingeführt wurde, schon seit zwei Jahren
von den „Rußlanddeutschen Konservativen“ am
Ostermontag (das ist in Deutschland ein
arbeitsfreier Tag) eine Kundgebung abgehalten,
um der Opfer des roten Terrors und der
Hungersnot der 20-er und 30-er Jahre zu
gedenken. In diesem Jahr fand diese
Veranstaltung am 9.April statt. Und wenn die
Veranstaltung im vergangenen Jahr kaum bemerkt
wurde, so wurden die Organisatoren der
Veranstaltung in diesem Jahr zweimal zu einem
Gespräch ins Polizeipräsidium Essen vorgeladen.
Leute in Zivil haben sofort erklärt, daß die
Veranstaltung voraussichtlich verboten werden
wird, da das Denkmal umbenannt wurde und jetzt
nicht mehr ein Denkmal für die Opfer des roten
Terrors, sondern ein Denkmal für die Opfer des
Nationalsozialismus(?) ist.
Die Organisatoren der
Veranstaltung waren über diese Behauptung
sicherlich nicht wenig erstaunt und empört: Wie
kann man ein Denkmal umbenennen? Wie kann man
hinter den Verbrechen eines Regimes die
Verbrechen eines anderen Regimes verstecken? So
mußte man die Behörden an die im Jahre 2006 von
der parlamentarischen Versammlung des
Europarates verabschiedete Resolution Nr. 1481
erinnern. Diese Resolution beinhaltet die
Empfehlung, „der Opfer der totalitären
kommunistischen Regime zu gedenken“. Es muß
darauf hingewiesen werden , daß sogar in Rußland
und in den ehemaligen Sowjetrepubliken
Gedenkstätten entstanden sind, die den Opfern
der Repressionen der 20-er und 30-er Jahre
gewidmet sind und die schon am Ende der 80-er
und am Anfang der 90-er Jahre, also noch während
der existierenden Sowjetunion entstanden sind,
auch schon ohne die Resolution der
Parlamentarischen Versammlung des Europarates.
Und wenn diese Resolution nicht nur als ein
Instrument des politischen Drucks auf Rußland
verabschiedet wurde, so sollte Europa und
insbesondere die BRD in erster Linie die eigenen
Resolutionen erfüllen.
„Ihnen wird doch erlaubt,
einen Gedenktag in Friedland abzuhalten,“-
bestand auf seinem Standpunkt der Mann in
Zivilkleidung. „Ja, es wird erlaubt. Nur warum
sollen wir nach Friedland in Niedersachsen
fahren, wo für die Veranstaltung eines
Gedenktages ein rein symbolischer Ort benutzt
wird, der überhaupt kein Denkmal ist, wenn wir
bei uns nebenan im Ruhrgebiet ein echtes
Denkmal für die Opfer des roten Terrors (Horster-Ehrenmal)
haben, und so lange es noch kein geeignetes
Denkmal gibt, ist dieses Denkmal wie kein
anderes für unsere jährlichen
Gedenkveranstaltungen geeignet“.
Daraufhin haben die
Vertreter der örtlichen Machtorgane erklärt, sie
könnten die Kundgebung am Denkmal erlauben, aber
nur dann, wenn die Veranstalter ein
schriftliches Versprechen abgeben, daß an der
Kundgebung kein einziger Vertreter der
Oppositionsparteien teilnehmen wird. (Ja, auf so
einen Gedanken ist die kasachische Polizei nicht
gekommen). Darauf antworteten die Veranstalter,
daß sie niemals solche schriftlichen Versprechen
geben werden, denn jeder Bürger hat das Recht,
auf solche öffentlichen Veranstaltungen unter
freiem Himmel zu kommen. Und überhaupt
betrachten wir es als unakzeptabel, jemandem zu
verbieten, aus politischen oder religiösen
Überzeugungen am Gedenktag teilzunehmen.
Gleichzeitig haben die Veranstalter der
Kundgebung mitgeteilt, daß sie diese
Veranstaltung im Namen aller deutschen
Aussiedler aus den ehemaligen Sowjetrepubliken
organisieren; dies ist eine Trauerveranstaltung
und schließt daher jegliche Propaganda zugunsten
einer politischen Partei oder einer Bewegung
aus. Schließlich wurde die Kundgebung doch
erlaubt und am 9.April erfolgreich durchgeführt.
Aber kaum haben die Teilnehmer und die
Ordnungshüter den Veranstaltungsplatz verlassen,
haben Unbekannte, die wahrscheinlich irgendwo in
der Nähe auf das Ende der Kundgebung gewartet
haben, alle Spuren der Veranstaltung vom Denkmal
weggefegt. Am nächsten Morgen konnte man am
Denkmal nur noch Blumenreste sehen, die Vandalen
aus Wut und Haß aus dem Kranz gerissen haben,
den sie offenbar zum Fluß geschleppt haben, um
ihn zu versenken.
Gleichzeitig wurde
bekannt, daß die örtliche Partei der
Kommunisten-Trotzkisten sich an die lokalen
Behörden gewandt und daran erinnert hat, daß sie
schon seit 20 Jahren versucht hat, dieses
Denkmal abzureißen und verlangt hat, erneut
dieses Problem zu regeln, denn immer wieder
versammelten sich irgendwelche, die dieses
Denkmal immer noch als ein Denkmal zum Gedenken
der Opfer des roten Terrors betrachteten.
Na ja, was kann man dazu
sagen als „an ihren Taten erkennen wir sie“.
Abreißen, sprengen, ausrotten, vom Erdboden
hinwegwischen - damit haben sie nach 1917 in
Rußland begonnen, wovon das Land sich bis heute
nicht erholen kann. Das gleiche versuchen sie
auch in Deutschland anzurichten. Und als Zeuge
für alle Verbrechen der roten Pest erhebt sich
über den Fluß Ruhr das von denen so gehaßte
Horster- Ehrenmal, für dessen Erhaltung und
Restaurierung uns bevorsteht zu kämpfen, damit
auch unser Volk, wie ein jedes andere, einen Ort
hat, wohin man kommen kann, den Kopf senken und
einfach innehalten.
Andrej
Triller
VIDEO:
31. Mai 2012: Gedenktag der kasachischen
Opposition in Almaty, Kasachstan
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