Israel reagiert barbarisch: Angriff auf Gaza-Hilfskonvoi
Israelische
Streitkräfte stürmen den Hilfskonvoi für Gaza
und töten bis zu 16 wehrlose Zivilisten. Was
muss noch geschehen, bis die Welt endlich
einsieht, welch menschenverachtendes Regime in
Jerusalem herrscht?
Israelische Streitkräfte haben den Hilfskonvoi,
der für Gaza bestimmt war, angegriffen. Dieser
hatte unter anderem 100 Fertighäuser, 500
Rollstühle, Wasserreinigungsanlagen und
medizinische Ausrüstung für den seit Jahren
belagerten Gazastreifen an Bord. Auch die
Friedensnobelpreisträgerin von 1976, Mairead
Corrigan Maguire, europäische Parlamentarier wie
die Linken-Abgeordneten Inge Höger und Annette
Groth sowie ein Holocaust-Überlebender zählten
zur Besatzung der sechs Hilfsschiffe. Sie
sollten Material nach Gaza bringen, dessen
Einfuhr seit Jahren von Israel verboten wurde.
Wie der arabische Nachrichtensender
Aljazeera berichtet, kamen bei dem Angriff bis zu 16
Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt.
Der unbewaffnete Konvoi, dessen Besatzung aus
Zivilisten bestand, wurde 65 Kilometer vor der
Küste, also in internationalen Gewässern, mit
Hubschraubern und Marineschiffen angegriffen.
Die »Free-Gaza-Bewegung« erklärte, dass die
israelische Armee scharfe Munition verwendet
habe und das Feuer eröffnete, sobald sie die
Schiffe stürmte. Diese wurden besetzt und nach
Haifa geschleppt.
Natürlich versucht der jüdische Staat (wie so
oft), diese barbarische Gewalttat zu
rechtfertigen und sich wieder einmal als Opfer
darzustellen: Das israelische Militär sprach von
einem »Akt der Provokation«, der gegen das
Völkerrecht verstoße. Zuvor berichtete der
Rundfunk, dass die Militärzensur alle Berichte
über Tote und Verletzte bei der Erstürmung
untersagt habe. Der israelische Industrie- und
Handelsminister Benjamin Ben Elieser drückte
sein »Bedauern über die Toten« aus. Die
Fernsehbilder von der Erstürmung seien »nicht
schön«. Die Armee habe nicht die Absicht gehabt,
das Feuer zu eröffnen, »aber es gab eine enorme
Provokation«, fügte Elieser hinzu.
Die Soldaten seien mit Äxten und Messern
erwartet worden, »und wenn dann noch jemand
versucht, Ihnen Ihre Waffe wegzunehmen, dann
fängt man an, die Kontrolle über die Lage zu
verlieren«, erklärte der Minister weiter.
Schwerbewaffnete israelische Eliteeinheiten
töten wehrlose Zivilisten, die humanitäre Hilfe
für den Gazastreifen bringen wollten. Das ist
ein barbarischer Akt und durch nichts zu
rechtfertigen. Das
muss
sofortige internationale Sanktionen gegen
Israel hervorrufen. Die UN muss Israel auf das
Schärfste verurteilen, Botschafter sollten
abgezogen und ein Boykott für israelische Waren
ausgerufen werden. Oder was muss noch alles
geschehen, bis die Welt endlich begreift, welch
menschenverachtendes Regime in Jerusalem
herrscht?
Michael Grandt
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