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 Die National-Konservative Bewegung der Deutschen aus Russland

  Interview

 


„Welche Bereicherung?“

Bereits 1981 warnten deutsche Professoren in dem „Heidelberger Manifest“ vor den Gefahren der Überfremdung. Prof. Dr. Theodor Schmidt-Kaler gehörte damals zu den Erstunterzeichnern

Herr Prof. Schmidt-Kaler, ganz Deutschland diskutiert seit Wochen über die Thesen von Thilo Sarrazin. Nun hat sich auch die CDU-Politikerin Rita Süssmuth zu Wort gemeldet. Sie empfiehlt angesichts der aktuellen Debatte um türkische und arabische Zuwanderer, wieder verstärkt ausländische Arbeitskräfte anzuwerben…

Schmidt-Kaler: Wollen Sie dazu wirklich meine ungeschminkte Meinung hören?

Ich bitte darum!
Schmidt-Kaler:
Ich hatte vor vielen Jahren einen sozialwissenschaftlichen Assistenten, der zu sagen pflegte: „Bei den meisten Menschen ist die Vermutung der Dummheit stärker als die Ver­mutung der Bosheit.“ Genügt Ihnen das?

Die Botschaft ist angekommen. Doch wie kommt Rita Süssmuth zur Ansicht, unsere Volkswirtschaft benötige noch mehr Zuwanderung?

Schmidt-Kaler: Ich habe bereits im Jahre 1987 eine Doktorarbeit mit dem Titel Auswirkungen der Ausländerbeschäftigung auf die Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland in Vergangenheit und Zukunft angeregt und betreut, die 1989 im renommierten Nomos-Verlag als Buch erschienen ist. Damals sind wir dieser Frage bereits auf den Grund gegangen. Ich kann Ihnen gerne etwas zu den Schlußfolgerungen der mehr als 350 Seiten umfassenden Arbeit sagen, die nach wie vor aktuell sind. Denn nach Ansicht der Volkswirte ist die Produk­tivitätsentwicklung der Schlüsselparameter für die internationale Wett­bewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Die zentrale Frage lautet also, ob die Ausländerbeschäftigung die Produk­tivitäts­entwicklung positiv oder ne­gativ beein­flußte.


Wie lautet die Antwort auf diese Frage?

Schmidt-Kaler: Die Anwerbung von Ausländern als Arbeitskräfte hat erst einmal dazu geführt, daß wir die Arbeits­losigkeit in der Bundesrepublik Deutschland zementiert haben. Das war der erste Schluß des damaligen Doktoranden. Aufgrund ihrer unzureichenden Schul- und Berufsausbildung haben die ausländischen Arbeitskräfte zudem eine Senkung des durchschnittlichen Qualifika­tionsniveaus des gesamten inländischen Arbeitspotentials bewirkt. Das können Sie heute noch sehr einfach nachprüfen.

In den PISA-Studien?

Schmidt-Kaler: Richtig. Ich habe die erste PISA-Studie selbst einmal statistisch ausgewertet. Ich habe die Durchschnittsnoten, die in den einzelnen Bundesländern erzielt worden sind, gegen den Ausländeranteil im jeweiligen Bundesland graphisch aufgetragen. Da ergab sich eine eindeutige Korrelation: Je mehr Ausländer, desto schlechter die Noten. Die gesamte PISA-Studie war meiner Ansicht nach im Wesentlichen von genau dieser Korrelation bestimmt. Es handelt sich hierbei um die Kinder und Enkel jener Gastarbeiter, die in die Bundesrepublik Deutschland kamen, die aufgrund ihres schlechten Bildungs- und Ausbildungsniveaus von anderen, tatsäch­lichen Einwanderungsländern wie beispielsweise Kanada oder Australien nie und nimmer aufgenommen worden ­wären.

Welche anderen Aspekte haben Sie damals noch untersucht?

Schmidt-Kaler: Auch das Lohn-Zins-Verhältnis wurde durch die große Masse an Arbeitskräften, die nun im Land waren und sind, stark zugunsten des Faktors Arbeit verschoben.

Was bedeutet das?

Schmidt-Kaler: Dadurch werden Investoren nicht mehr gezwungen, die Produktionsstruktur, -technik und -mittel schnell kapitalintensiv zu gestalten…

…also zu modernisieren?

Schmidt-Kaler: Genau so ist es. Die Bundesrepublik Deutschland hat nicht mehr zügig modernisiert, das Land – vor allem Nordrhein-Westfalen – blieb immer weiter zurück. Eine solche Entwicklung ist für ein Land wie unseres fatal. Und noch ein wichtiger Punkt unserer Studie von 1989: Die Ausländerbeschäftigung kommt einer indirekten Subventionierung von in der Bundes­republik Deutschland nicht mehr mit Standortvorteilen verbundenen arbeitsintensiven Branchen gleich und hemmt den Strukturwandel. Sie sehen die Folgen heute in Ländern wie Nordrhein-Westfalen. Dort wird heute noch die Kohle- und Stahlindustrie direkt subventioniert, da sie sonst nicht mehr zum Marktpreis produzieren könnte. Genau dort wurden übrigens bevorzugt Gastarbeiter eingesetzt. Die neuen Bundesländer sind also gut darin beraten, keine Ausländer als Arbeitskräfte anzuwerben, sondern lieber ihre eigenen jungen Leute zu halten und die Innovation voran­zutreiben.

Ein wichtiges Argument der Einwanderungsbefürworter ist die dringende Notwendigkeit der Zuwanderung für unsere gesetzliche Rentenversicherung…

Schmidt-Kaler: Auch das haben wir hinterfragt. Wir haben ja Leute in unser Land und damit in unsere gesetzlichen Versicherungen geholt, die bis zum Zeitpunkt ihrer Ankunft gar nicht in diesem Versicherungssystem waren. Damit haben wir den Gastarbeitern sozusagen ein Geschenk gemacht.

Aber sie haben doch auch in das System einbezahlt…

Schmidt-Kaler: Natürlich haben sie das, so lange sie in Lohn und Brot standen, allerdings meistens auf sehr niedrigem Niveau. Sie haben nicht viel verdient. Der statistische Effekt ist, daß wir dabei draufzahlen und keinen Nutzen haben. Sie müssen sehen, daß die Behörden bei der Anwerbung ja kaum vorsortiert haben, sondern daß massenhaft schlechtausgebildete Arbeitskräfte für einfachste Arbeiten in unser Land geholt wurden. Und Sie dürfen eines nicht vergessen: Solche Arbeitnehmer sind die ersten, die bei einer wirtschaftlichen Flaute oder gar Krise aus den Unternehmen fliegen. Damit werden diese Arbeitskräfte schnell vom Einzahler zum Empfänger in der Arbeitslosenversicherung. Seit dem Jahr 1974 haben die Ausländer weit überdurchschnittliche Arbeitslosen­quoten, vor allem die Türken.

Bei einer „vernünftigen Steuerung“ könnte Deutschland „bis zu 200.000 Zuwanderer pro Jahr gut integrieren und in der Wirtschaft produktiv einsetzen“, sagt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Vereinten Nationen schätzen, daß die Bundesrepublik Deutschland sogar 500.000 Einwanderer jährlich brauchte.

Schmidt-Kaler: Woher wollen die das denn wissen? Ich halte wenig von solch hanebüchenen Rechnungen. Die realen Fakten sprechen doch klar dagegen, wie ich eben ausgeführt habe.

Diese Rechnung nimmt zur Grundlage, daß zwangsläufig immer gleichviele Menschen auf dem Gebiet der Bundesrepublik leben müssen, damit das Versorgungs- und Rentensystem aufrecht ­erhalten werden kann. Kann ein Volk nicht einfach auch „schrumpfen“?

Schmidt-Kaler: Durchaus, wenn das in Maßen geschieht und wenn die Welt der Völker als Ganzes ebenfalls schrumpft. Aber eine Abnahme der Nachwuchs-Generation auf die Hälfte kann kein Volk mit lebendiger Kultur über mehrere Generationen verkraften und erst recht nicht in einer Völkerwelt, die in Afrika, Asien und Amerika rapide wächst. Die strömen dann in die frei werdenden Räume.

Bereits 1981 haben Sie mit anderen Professoren das „Heidelberger Manifest“ verfaßt. Erstmals haben sich damals etablierte Professoren zum Überfremdungsthema laut vernehmbar geäußert. ­Warum hat es fast 30 Jahre gebraucht, bis ein etablierter Politiker dieses heiße Eisen anpackt?

Schmidt-Kaler: Die Situation ist natürlich dramatischer geworden. Alles, was wir damals prognostiziert hatten, ist eingetreten. Es ist keine Übertreibung, wenn ich heute sage: Unser deutsches Volk steht auf der Kippe zum Sterben. Das war damals schon un­sere große Sorge. Die Politik hat dazu geführt, daß in den Jahren seit der Freigabe der Abtreibung – wie die Pille staatlich durch die Krankenkassen subventioniert – nach den statistischen Erhebungen des Bundes etwa acht Millionen Deutsche erst gar nicht mehr geboren wurden. Ich halte diese Zahl für zu niedrig, vermutlich handelt es sich um das anderthalbfache, denn es gibt keine Meldepflicht. Das bedeutet: Es fehlen uns mindestens zwölf Jahrgänge zur Be­stand­serhal­tung des deutschen Volkes und in Handel und Wandel (denn 12 x 700.000 = 8,4 Millionen Deutsche). Andererseits haben wir massenhaft Ausländer in unser Land hereingeholt. Wir hätten unsere eigenen Kinder innerhalb unseres Systems bestens ausbilden und fördern können, anstatt schlecht quali­fizierte Menschen aus dem Ausland in die Bundesrepublik Deutschland zu holen.

Warum ist das so gelaufen?

Schmidt-Kaler: Die Regeln hat unsere sogenannte politische Elite verfaßt. Sie hat einerseits verhindert, daß eigene Kinder geboren werden und andererseits Ausländer angeworben. Diese Entwicklung fand unter dem Beifall der so­genannten Intelligenzia statt. Es kommen eigentlich nur drei Dinge in Frage, weshalb Politik und Medien diese Entwicklung so sehr förderten: Dummheit, Feigheit und Bosheit. Aber auch die Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland haben jämmerlich versagt, sich in der Frage der Pille und der Abtreibung eindeutiger zu äußern. Ich glaube, sie waren einfach zu feige, sich der Politik ent­gegenzustellen. Die Königsteiner Erklärung der katholischen Bischöfe entwertete die Enzyklika des Papstes „Humanae Vitae“, die Rosenheimer Synode der evangelisch-lutherischen Kirche trat gar für die Freigabe der Abtreibung ein. Aber so manche biblische Regel hat durchaus ihre Berechtigung. So steht dort in der Genesis: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan!“ Das ist kein Widerspruch zum Darwinismus, sondern sozusagen dessen Grundbedingung. Eine natürliche Selektion und Evolution kann nur dann stattfinden, wenn es möglichst viele Lebewesen einer Art gibt, einen Überschuß.

Im Heidelberger Manifest haben Sie und Ihre Kollegen bereits damals beide Aspekte, den deutschen Geburtenrückgang sowie die Einwanderung auslän­discher Arbeiter, scharf kritisiert. Wie wurde das Manifest bei seiner Veröffent­lichung aufgenommen?

Schmidt-Kaler: Mein Privathaus wurde von oben bis unten vollgeschmiert, und die Landesregierung Nordrhein-West­falens ließ bei mir in der Universität überprüfen, ob ich meinen Dienstpflichten nachkäme und ob ich rechtsradikal sei – dummes Zeug also. Ich war damals langjähriger stellvertretender Vorsitzender des Stadt- und des Kreisverbandes der CDU.

Keine Reaktionen aus der Politik?

Schmidt-Kaler: Die Politiker reagierten wie die aufgescheuchten Hühner. Mit unseren Thesen wollte keiner etwas zu tun haben.

Und trotzdem haben Sie die Bundes­regierungen unter Helmut Schmidt und Helmut Kohl in bevölkerungspolitischen Fragen beraten…

Schmidt-Kaler: Helmut Schmidt halte ich für ziemlich eingebildet bei mangelhafter Selbstdisziplin, wie sein Rauchen zeigt. Auch wenn er manchmal in Interviews und Artikeln heute in der Ausländerfrage kritische Positionen einnimmt, bleibt immer der Vorwurf, daß er in der Zeit, in der er es hätte steuern können, nichts unternommen hat. Helmut Schmidt gehört mit zu den politischen Versagern in dieser wichtigen Frage, mehr kann ich eigentlich nicht dazu sagen. Was man heute von ihm hört, sind nur Sprüche, mögen sie auch stark klingen.

Für Helmut Kohl haben Sie sogar im Jahr 1986 eine bevölkerungspolitische Tagung in Bonn organisiert…

Schmidt-Kaler: Richtig. Da saßen viele Ministerialbeamte dabei und haben nur wenig gelernt. Nichts ist danach passiert. Die deutschen Bevölkerungswissenschaftler zeigten sich dort als besonders begabte Relativierer. Dagegen sagte der große französische Historiker Pierre Chaunu, Angehöriger der Académie française und Begründer der quantifizierenden Geschichtsforschung wörtlich: „Wenn es so weitergeht, dann stirbt das große deutsche Volk, und sein Tod wird der Untergang Europas sein.“

Trotzdem hätte doch Helmut Kohl spätestens ab diesem Zeitpunkt – damals lebten ca. 4,5 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland – vor der künftigen fatalen Entwicklung gewarnt sein können…

Schmidt-Kaler: Theoretisch ja. Alle seine Referenten waren doch bei der Tagung anwesend. Aber er hat trotzdem alles unverändert weiterlaufen lassen…

Haben Sie mit ihm persönlich darüber gesprochen?

Schmidt-Kaler: Wir sprachen vor der Konferenz mehrmals miteinander, danach habe ich allerdings keine Möglichkeit mehr dazu bekommen. Kohls So­zialminister Norbert Blüm konzipierte stattdessen die staatliche Pflegeversicherung völlig zu Lasten der aktiven Generation und ihrer Kinder, verschlimmerte die Lage also. Eine Eselei.

Wenn heute publizistische Kritik an der Einwanderungspolitik geübt wird, wird diese Kritik gerne als „Islamkritik“ – also Religionskritik – kaschiert. Ist das aber nicht etwas völlig anderes?

Schmidt-Kaler: Natürlich. Das ist wieder eine andere Form der Feigheit.

Es reicht also nicht, wenn man die ­Türken in der Bundesrepublik Deutschland einfach zu guten Protestanten macht?

Schmidt-Kaler: (lacht) Ach, daß dann alles in Butter ist?

Genau.

Schmidt-Kaler: Natürlich nicht. Es wäre eine Irreführung, nur auf die Religion zu schauen. Wer so argumentiert, der verschweigt oder weiß nicht, daß wir es mit Völkern zu tun haben. Beim Begriff des Volkes spielt die Biologie eine tragende Rolle. Die Biologie ist eine exakte Wissenschaft. Völker sind Gesamtheiten mit einem gemeinsamen Genpool. So ist das, selbst wenn man es nicht wahr­haben möchte. Ich weiß, daß es heute furchtbar unpopulär ist, aber davon werden die Fakten nicht anders – es sind nun einmal Fakten. Wir wissen auch, wie sich bestimmte Eigenschaften in diesem Genpool eines Volkes vererben. Das hat mit Wahrscheinlichkeiten zu tun. Intelligente Eltern bekommen im Durchschnitt mit einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad wieder intelligente Kinder, und zwar intelligenter als im Durchschnitt die Kinder weniger intelligenter Eltern. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Geschichte und sind die darin gesammelten Erfahrungen eines Volkes. Und dazu kommen natürlich Sprache und Kultur eines Volkes. Ein tragender Bestandteil der Kultur ist die Religion. Es ist aber vor allem die Sprache, die gerne als volk­liches Element unterschätzt wird.

Inwiefern?

Schmidt-Kaler: Die Sprache ist weit mehr als eine Ansammlung von Vo­kabeln. Die Sprache steht auch für das Denken. Die Grammatik einer Sprache wirkt sich wiederum auf die Logik aus. Die türkische Sprache ist im Gegensatz zu den meisten europäischen Sprachen vom Ural bis zum Atlantik keine indogermanische Sprache. Sie ist der uns­rigen damit sehr fremd. Um auf ihre Frage zurückzukommen: All diese elementaren Unterschiede, die viel mit der Fähigkeit zur sogenannten Integration zu tun haben, wären mit einem Religionswechsel der Türken nicht einfach verschwunden.

Viele politisch früher Linksstehende, wie beispielsweise Ralph Giordano oder auch Henryk M. Broder kritisieren heute die angebliche Islamisierung…

Schmidt-Kaler: Der Islam ist doch nur so bedeutsam, weil so viele Türken hierhergekommen sind. Da werden jetzt Leute plötzlich kritisch gegenüber dieser Entwicklung, die jahrzehntelang die Einwanderung forciert haben. Jetzt stellen sie plötzlich fest, daß die Kultur und Religion der Einwanderer mit den Einstellungsmustern dieser westlichen Intellektuellen wenig anfangen kann. Und jetzt ist man auf einmal dagegen. Mit fundierter Kritik hat das nichts zu tun.

Vergleicht man die Situation von Ar­meniern und Türken in der Bundesrepublik Deutschland, fällt auf, daß erstere kaum Anpassungsschwierigkeiten und soziale Probleme zu haben scheinen, obwohl beide aus dem kleinasiatischen Raum stammen…

Schmidt-Kaler: Die Armenier sprechen eine indogermanische Sprache und haben eine uralte christliche Kultur, daher stehen sie uns kulturell viel näher als die Türken.

Sarrazin wurde seine biologische Ar­gumentation zum Verhängnis…

Schmidt-Kaler: Natürlich. Das kann ja auch gar nicht anders sein heutzutage.

Warum?

Schmidt-Kaler: Weil man Biologie als Wissenschaft überall anerkennt, nur nicht beim Menschen. Auch das ein Zeichen der Dummheit.

Klassische Einwanderungsländer wie Kanada oder Australien zeichnen sich dadurch aus, daß sie ein sehr strenges System installiert haben, welches genau bestimmt, wer einwandern darf und wer nicht. Woher kommt es, daß ausgerechnet die Einwanderungslobby in der Bundesrepublik Deutschland von solchen Mechanismen nichts wissen will?

Schmidt-Kaler: Das hat viel mit dem schlechten Gewissen zu tun, welches die meisten deutschen Politiker offensichtlich haben. Man hat Angst davor, als Rassist zu gelten, wenn man solche Steuerungsmechanismen einführt. Mit Logik hat das alles nichts zu tun, nur mit der Angst und der Feigheit, kritisiert zu werden. Aber so läßt sich keine vernünftige Politik machen.

Herr Prof. Schmidt-Kaler, bitte nehmen Sie doch zu einigen Aussagen zur Einwanderung in die Bundesrepublik Deutschland Stellung, die man immer wieder von Politikern und Vertretern der Ausländerlobby hört…

Schmidt-Kaler: Ich bin gespannt.

„Die Ausländer haben Deutschland nach dem Krieg mit aufgebaut.“

Schmidt-Kaler: (lacht) Das habe ich auch schon öfters gelesen. Absolut lächerlich. Das erste Anwerbeabkommen wurde 1955 mit Italien geschlossen, da war der Wiederaufbau weitgehend ab­geschlossen und das Wirtschaftswunder im vollen Gange.

„Die türkischen Gastarbeiter kamen in die Bundesrepublik Deutschland, weil die deutschen Wirtschaftsbetriebe diese dringend brauchten.“

Schmidt-Kaler: Das Anwerbeabkommen mit der Türkei wurde 1961 unterzeichnet. Die Initiative zum Abschluß dieses Abkommens ging von der Türkei aus. Und die USA übten Druck auf Bonn zur Unterzeichnung des Abkommens aus, da man sich dadurch eine Stabilisierung der politischen Lage beim geopolitisch wichtigen NATO-Partner Türkei erhoffte. Bei Abschluß des Abkommens standen die außenpolitischen Ziele der NATO und die innenpolitischen und wirtschaftlichen Ziele der Türkei im Vordergrund. Aufgrund der Vertrags­bedingungen, insbesondere eines vereinbarten zweijährigen Rotationsprinzips, gab es keinerlei Überlegungen oder gar Planungen hinsichtlich einer dauerhaften Ansiedlung der türkischen Zuwanderer. Denn diese war in den Vertrags­bedingungen ausdrücklich nicht vor­gesehen. Es kann allerdings sein, daß dies in der Türkei selbst anders ankam. Deutsche Anwerber reisten durch Kleinasien und erzählten dort, daß man die türkischen Arbeiter in Deutschland dringend brauchte. Vielleicht hält sich deshalb dieser Mythos so hartnäckig.

„Die Migration ist grundsätzlich eine Bereicherung für unser Land.“

Schmidt-Kaler: Auch das habe ich schon oft gehört. Worin besteht denn genau die Bereicherung durch die massenhafte Einwanderung schlechtqualifizierter Menschen, die weder unsere Sprache sprechen, noch unsere Kultur würdigen können? Es gibt ja durchaus Beispiele für eine Bereicherung. Ich denke da beispielsweise an die sehr gebildeten Perser, die in der Bundesrepublik Deutschland bereits in den 1950er Jahren studierten oder an die griechische Oberschicht, die fließend deutsch sprechend sogar unser akademisches Leben bereicherte. Aber wo ist denn bitte die grundsätzliche Bereicherung durch die türkische Einwanderung?

Zur Zeit des Heidelberger Manifestes fand die Einwanderung noch durch den Grenzübertritt statt, heute über die Kreißsäle unserer Krankenhäuser…

Schmidt-Kaler: Ja, das ist ein großer und wichtiger Unterschied zur Situation von vor 30 Jahren. Die Ausländergemeinschaften in der Bundesrepublik Deutschland wachsen aus sich selbst heraus, wie Inseln in einem Ozean, die immer größer werden, und schließlich zu einer großen zusammenhängenden Landplatte.

Ist also schon alles zu spät?

Schmidt-Kaler: Nein, noch nicht. Die meisten Zuwanderer haben noch keine deutsche Staatsbürgerschaft. Jedes andere normale Land der Welt weist Ausländer aus, wenn sie nur die Sozialkassen be­lasten und nichts einbringen. Würden wir dieses Prinzip auch bei uns konsequent anwenden, ließe sich dieses Problem lösen. Die UNO hat eine Deklara­tion vom 14. Dezember 1967 über Einwanderungs-Stopp beschlossen, die bis heute gilt. Darin heißt es wörtlich: „Ausnahmen von den vorhergehenden Prinzipien (des Asylrechts) können gemacht werden nur aus übergeordneten Gründen nationaler Sicherheit oder zum Schutz der Bevöl­kerung vor Masseneinwanderung.“ Selbst anerkannte Asylanten könnten also nach internationalem Recht abgeschoben werden. Wie die Lektüre der Tageszeitungen lehrt, ist die Einwanderung zudem längst zum Sicherheitsrisiko geworden. Bester Beweis: Man erwägt – unter dem Beifall der Gewerkschaften – den Einsatz tür­kischer Polizisten in sogenannten „Problem-Gebieten“. Die deutsche Regierung ist in der Pflicht zu handeln. Das Bundesverfassungs­gericht hat am 21. Oktober 1987 fest­gestellt: „Es besteht die verfassungsrechtliche Pflicht, die Identität des deutschen Staatsvolkes zu erhalten.“ Ich betone: Pflicht!

Glauben Sie, daß die aktuelle Sarrazin-Debatte etwas in Deutschland bewegt?

Schmidt-Kaler: Ich glaube in der Politik an überhaupt nichts. Ich hoffe aber, daß sich etwas ändert und will meinen Anteil dazu leisten. Das war vor 30 Jahren mit dem „Heidelberger Manifest“ nicht anders, als es heute ist. Ich habe also noch Hoffnung!

Herr Prof. Schmidt-Kaler, vielen Dank für das Gespräch.

 
 

  
  

 

 

  

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