Wofür ist die NATO Garant?
In
der Bild-Zeitung des Springer-Konzerns feiert
die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Merkel
die NATO als „Garant für längste
Friedenszeit“. Damit dreht Merkel die wahren
Gegebenheiten um. Denn die heutige NATO ist im
Gegensatz zum einstigen Verteidigungsbündnis
eine Allianz im Dienste der imperialen und
neokolonialistischen Herrschaftspläne der USA.
Die deutschen Truppen spielen dabei eine
ähnliche Rolle wie einst Preußen, Bayern,
Sachsen und so weiter im Gefolge der „großen
Armee“ Napoleons.
Den deutschen Staaten blieb damals allerdings
keine andere Wahl.
Merkel spricht von „gemeinsamen Aufgaben“ und
faselt von einer „Gefahr der Weitergabe von
Massenvernichtungswaffen“ (gemeint ist
offenbar an den ohnmächtigen Iran, der immer
wieder Opfer von Überfällen der Kolonialmächte
wurde). Mit diesem Schwindel wollte sie einst
schon beim Überfall auf den Irak eingreifen,
was der damalige Kanzler Schröder Gott sei
Dank ablehnte. Dann behauptet Merkel, alle
Herausforderungen könnten wir mit den USA
besser bestehen. Sie vergisst dabei, die
endlose Kette von Kriegen und Überfällen der
Vereinigten Staaten von Amerika in den rund
250 Jahren ihrer Existenz. Merkel setzt der
Fälschung die Krone auf: „Wir müssen Erfolg
haben in Afghanistan, damit von dort kein
tödlicher Terror mehr zu uns kommt.“ Die Dinge
liegen genau umgekehrt. Wie alle
Meinungsumfragen übereinstimmend beweisen,
respektieren und lieben die Völker der Welt
Deutschland über alles. Nur wenn wir uns als
Partei an die Seite der Aggressoren stellen,
schlägt uns Ablehnung und Hass entgegen. Und
gegen Selbstmordattentäter, die dann zu uns
kommen, gibt es kein Rezept.
Merkel möchte rund um die Welt in die Kriege
Washingtons ziehen, das in 150 der 200 Staaten
Truppen stationiert hat. Dass allein
Neutralität nach dem Muster der Schweiz
Frieden und Wohlstand sichern kann, begreift
sie so wenig wie Bismarcks Mahnung: „In der
Außenpolitik gibt es keine Freunde, sondern
nur die Vertretung der Interessen des eigenen
Landes.“
In den vergangenen zwei Jahrtausenden musste
unser Volk in vielen Kriegen ungeheure Opfer
bringen. Doch in Afghanistan, wo die britische
Kolonialarmee und die Rote Armee untergingen,
haben wir so wenig verloren wie bei der
Grenzsicherung im Libanon für Israel, bei der
Überwachung des Horns von Afrika oder beim
Eingreifen in Bürgerkriege etwa im Sudan. Denn
auch dort geht es nicht um deutsche, sondern
um israelische und US-Interessen.
Dr. Gerhard Frey
17.
April 2009
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