Amerika will Krieg!
Es
geht um mehr als Georgien / Die
NATO-Einkreisungspolitik wird »heiß«
In
den USA ist Wahlkampf – das bekommt die
internationale Politik zu spüren. Im
Georgien-Konflikt geht Uncle Sam unverblümt
auf Konfliktkurs und dreht unbekümmert an der
weltweiten Eskalationsschraube.
Dabei sind Illusionen, daß sich nach dem
überstandenen Wahlkampf schon alles wieder
einrenken werde, leider völlig unangebracht.
Alles spricht vielmehr dafür, daß Washington
völlig kaltblütig einen neuen Kalten Krieg vom
Zaun bricht – und dabei auch riskiert, daß der
Konlikt »heiß« wird.
Denn: schon seit den neunziger Jahren,
unmittelbar nach dem Zusammenbruch der UdSSR,
sind die maßgeblichen US-Denkfabriken und
Strippenzieher damit beschäftigt, Rußland
einzukreisen und langfristig als
geostrategischen Konkurrenten auszuschalten.
Denn etwa ab 2025 wird China als globale
Konkurrenzmacht an die Weltspitze aufgeholt
haben – bis dahin müssen Rußland erledigt und
seine Rohstoffe unter amerikanischer Kontrolle
sein.
Einer der einflußreichsten amerikanischen
Geopolitiker ist der langjährige
US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski. Er
hat die amerikanische Außenpolitik in den
neunziger Jahren von neuem auf das »Great
chessboard«, das große Spiel um Macht und
Einfluß auf dem eurasischen Großkontinent,
eingeschworen.
Brzezinski folgt dabei einem alten
anglo-amerikanischen Dogma: Eurasien
beherrscht, wer die eurasische »Herzregion« –
Kaukasus, Kaspisches Meer, Sibirien –
beherrscht. Dabei sind konkurrierende Mächte
im Kampf um Einfluß und Rohstoffe
rücksichtslos zu bekämpfen.
Seit dem Ende der Sowjetunion betrieben NATO
und USA dem geschwächten Rußland gegenüber
eine Politik der gnadenlosen Einkreisung. Der
Einschließungsring reicht vom Baltikum bis
nach Fernost. Mittlerweile befindet sich
Moskau in einer Situation, die sich nur mit
der Einkreisung Deutschlands am Vorabend
zweier Weltkriege vergleichen läßt. Und die
Rolle der nützlichen Idioten spielen Vasallen
wie Polen (Raketen-»Schutzschild«!), die
baltischen Länder und Georgien.
Als das von den USA und Israel hochgerüstete
Georgien im August die vermeintlich
»abtrünnige«, in Wahrheit zu 98 Prozent von
Russen bewohnte Provinz Südossetien angriff,
mußte Moskau handeln. Die NATO hat nun
hoffentlich begriffen, wo die rote Linie ist.
Hat sie – und hält unverdrossen Kriegskurs.
Von Merkel über Cheney bis McCain sind sich
nämlich alle darin einig, daß Georgien so
schnell als möglich in die NATO muß. Das wird
nicht gutgehen.
Karl Richter (NPD)
„Deutsche Stimme“
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