Deutsche: Menschen 2. Klasse?
Ausländer und Einheimische in Deutschland
Berlin (DS). Warum bekommt man mehr und mehr das Gefühl, in
diesem Land als Deutscher ein Mensch zweiter
Klasse zu sein? Es fängt damit an, daß den
Belangen ausländischer oder zugewanderter Bürger
anscheinend ein höherer Stellenwert zugemessen
wird, als denen der Deutschen selbst. Beispielhaft
ist das Moscheebau-Projekt der Ahmadiya-Gemeinde
in Berlin-Pankow. Ohne daß ein einziges Mitglied
dieser Gemeinde in diesem Bezirk wohnhaft ist,
wird das Projekt gegen den Willen der absoluten
Mehrheit der Anwohner durchgeboxt. Demokratisch
ist das definitiv nicht und verstößt auch gegen
das Grundgesetz. Manch ein PDS-Politiker regiert
halt noch nach SED-Manier.
Als Beispiel eignet sich auch der Ablauf des
bisher ungeklärten Falles, in dem ein Äthiopier in
Potsdam Opfer eines Gewaltdeliktes sein sollte.
Abgesehen von dem widersprüchlichen Tathergang
meldete sich sofort der Generalbundesanwalt zu
Wort und riß den Fall an sich. Die vermeintlichen
Täter wurden à la Hannibal Lector (im »Schweigen
der Lämmer«) mit Fußfesseln, Handschellen, Kapuze,
orangefarbenen »Guantanamo-Anzügen«, Eskorte und
Hub-schrauber abgeführt. Für Ermyas M. gab es
Lichterketten, Demonstrationen gegen »rechte«
Gewalt, Spendenaufrufe und eine wochenlang
anhaltende, überregionale Berichterstattung. Zur
gleichen Zeit wurde in Nordrhein-Westfalen eine
hochschwangere Frau auf offener Straße von zwei
Afrikanern brutal zusammengeschlagen.
Demonstrationen und ein Medienecho blieben hier
hingegen aber aus.
Wenige Wochen nach dem Fall Ermyas M. wurde
ebenfalls in Potsdam auf offener Straße ein
20‑jähriger Mann von einem Afghanen erstochen.
Aber weder der Generalstaatsanwalt noch die
Medienwelt interessierten sich für diesen Fall, in
dem ein junger, deutscher Mann sein Leben verlor
und die Hinterbliebenen ihr Leben lang
traumatisiert bleiben.
Die Berichterstattung erfolgte lediglich im
regionalen Raum und war alles andere als frei von
Zynismus. Lichterketten und Demonstrationen gegen
gewalttätige und kriminelle Ausländer gab es
keine. Auch die Politik distanzierte sich nicht
von dem Täter. Eine große Handelskette, die im
Fall Ermyas M. der Familie großzügig 5.000 Euro
spendete, weigerte sich auf Anfrage der Familie
des ermordeten Deutschen eine ähnliche
Solidaritäts-Spende zukommen zu lassen. Beide
Fälle seien nicht miteinander zu vergleichen, hieß
es. Sicher nicht. Bei dem einen wurde ein
Äthiopier (nach vorangegangenen Gewalttätigkeiten
und Provokationen) gefährlich verletzt, bei dem
anderen ein Deutscher ermordet.
Es ist erstaunlich zu sehen, was für eine
Medienlawine ins Rollen kommt, wenn ein
Nichtdeutscher von einem Inländer
zusammengeschlagen wird. Man erinnere sich nur an
einen betrunkenen Italiener, der in Berlin
angeblich von »Nazis« zusammengeschlagen wurde.
Später bewiesen Aufnahmen der Überwachungskameras
vom S-Bahnhof Alexanderplatz, daß dieser Mann im
volltrunkenen Zustand das Gleichgewicht verlierend
auf die Gleise fiel und sich dabei die Kniescheibe
brach.
Tatsache aber ist, daß täglich Deutsche von
Ausländern oder Immigranten brutal
zusammengeschlagen werden, wobei die Verletzungen
der Opfer, denen von Ermyas M. in nichts
nachstehen. Freilich ohne Medienaufstand. Eine
Statistik aus dem Jahre 2000 legte dar, daß 11
Morde an Ausländern von Deutschen begangen wurden.
Aber gleichzeitig kamen 1011 Morde an Deutschen
auf das Konto von Nichtdeutschen.
Auch der Pressewirbel im Zuge des
Karikaturen-Streits um Mohammed war im Vergleich
zu der Schächtung der Christen (darunter ein
deutscher Familienvater) in einer christlichen
Druckerei im türkischen Malatya exorbitant – von
Ausschreitungen und Demonstrationen ganz
abgesehen.
Es geht hierbei nicht darum, die Zivilcourage
mancher Bürger in Frage zu stellen oder negativ zu
deuten, sondern darum, eine Diskrepanz offen
zulegen. Das angebliche Zeitalter der
Gleichberechtigung und Antidiskriminierung darf
nicht auf Kosten der Mehrheit gehen. Sicher ist es
immer schrecklich, wenn Menschen Gewalt oder
Schlimmeres angetan wird, egal welcher Herkunft
oder Religion, aber dennoch muß man mit einem und
darf nicht mit zweierlei Maß messen. Denn wenn
Minderheiten aus falschem Schuldbewußtsein heraus
mehr Rechte als die Mehrheit bekommen, steht man
wieder am Anfang der Spirale von Gewalt und
Ungerechtigkeit.
M. Kliese
„Deutsche Stimme“ ¹ 06/07 Juni 2007
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