Keine Entschädigung für deutsche Zwangsarbeiter
Innenminister:
Massenschicksal kann nicht entschädigt werden
(gb).
Der deutsche
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU)
ist gegen eine Entschädigung von deutschen
Zwangsarbeitern, nachdem Erika
Steinbach dies entsprechend forderte. Das
berichtet
WeltOnline. Hierbei ging es
vordergründig um Deutsche, die nach 1945 im
„befreundeten“ Ausland zwangsweise tätig werden
mussten. Innenminister Friedrich erklärte in
einem Schreiben seine Position damit, dass das
Schicksal der deutschen Zwangsarbeiter im
Ausland als „Massenschicksal“,
das nicht entschädigt werden könne, zu
gelten habe. Darüber hinaus habe das
Bundesinnenministerium auch keine finanziellen
Mittel, um die von den Geschädigten geforderten
5000 Euro Einmalzahlung zu leisten.
Unterstützung fand Erika
Steinbach demgegenüber bei Innenpolitiker
Wolfgang Bosbach (CDU):
„Die deutschen
Zwangsarbeiter haben auf Grund des erlebten
Leids zumindest moralisch das Anrecht, in
ähnlicher Weise entschädigt zu werden.
Die Union muss
in der Regierungsverantwortung das umsetzen, was
sie in der Opposition aus gutem Grund gefordert
hat.“ 2003 scheiterte ein
Unionsantrag,
in dem eine
einmalige Entschädigung für deutsche
Zwangsarbeiter im Ausland gefordert wurde.
Peinlich ist es, dass die Entschädigungen nicht
etwa von den Ländern finanziert werden sollen,
in denen die Deutschen zwangsweise arbeiten
mussten, sondern vom deutschen Steuerzahler
selbst.
Peinlich ist auch die
Aussage des deutschen Innenministers, wonach die
Zwangsarbeit ein „deutsches Massenschicksal“ sei
und demnach nicht entschädigt werden kann. Aber wahrscheinlich ist
die Entschädigung von Zwangsarbeitern jeglicher
Nationen, selbst der eigenen, an sich schon ein
ganz besonderes deutsches Massenschicksal. Letztlich
besteht hier schon eine besondere
„Singularität“, indem die voraussichtlich nicht
eintretenden Entschädigungen von Zwangsarbeitern
in fremden Ländern von den eigenen Landsleuten
bezahlt werden sollen. Andererseits wirken auch
die Ausflüchte des Innenministers, nämlich die
Verweise auf leere Kassen, angesichts von
Bankenrettungen, Euro-Rettungen,
Auslandseinsätzen und humanitärer Hilfe für die
ganze Welt, besonders skurril.
Quelle:
www.kompakt-nachrichten.de
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