Ermittlungen wegen Betrugs bei Sprachtests
MAINZ. In
Nordrhein-Westfalen steht eine Sprachschule im
Verdacht, bei den staatlich geförderten
Integrationskursen massiv betrogen zu haben.
Nach einem Bericht des ARD-Magazins „Report
Mainz“ ermittelt das Landeskriminalamt gegen die
Betreiber der Sprachschule mit Filialen in Lünen,
Hagen und Wuppertal wegen gewerbsmäßigen
Betrugs, der gewerbs- und bandenmäßigen
Einschleusung sowie des Erschleichens der
Einbürgerung.
Die beiden Türken mit deutscher
Staatsbürgerschaft sollen beim Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge für die angebotenen
Integrationskurse mehr Teilnehmer abgerechnet zu
haben, als tatsächlich anwesend waren. Zudem
hätten sie die Sprachprüfungen manipuliert. Bei
den Tests seien die richtigen Antworten bereist
markiert gewesen.
Hinweise
von Ausländerämtern
Ermittelt wird auch gegen
acht Personen, die der Sprachschule
Kursteilnehmer vermittelten, die zuvor schon
anderswo bei den Sprachtests durchgefallen
waren. Derzeit stünden 96 Kursteilnehmer im
Verdacht, den Sprachnachweis auf irregulärem Weg
erlangt zu haben.
Auf die Spur der mutmaßlichen Betrüger waren die
Ermittler durch Hinweise von Ausländerämtern
gekommen. So hätte es beispielsweise in
Wuppertal zwei Fälle gegeben, bei denen
einbürgerungswillige Ausländer trotz des
Sprachzertifikats bei der Verleihung der
Einbürgerungsurkunde nicht einmal in der Lage
waren, die deutsche Eidesformel zu sprechen.
Nachdem Mitte Dezember im
Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund mehrere
Räumlichkeiten der Sprachschule durchsucht
wurden, entzog das Bundesamt für Migrationen den
Beschuldigten die Lizenz für die
Integrationskurse. (krk)
Bundesamt für Migration
räumt weitere Betrugsfälle ein
NÜRNBERG.
Nach dem Bekanntwerden
manipulierter Sprachtests in Nordrhein-Westfalen
hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
weitere Betrugsfälle eingeräumt. So hätten
Überprüfungen der Abrechnungen mehrerer privater
Träger von Integrationskursen Unstimmigkeiten
aufgewiesen, gab Amtsleiter Manfred Schmidt zu.
Durch eine Verschärfung
der Kontrolle der derzeit 1.400 Lizenzträger im
Jahr 2011 hat das Bundesamt bei vier Prozent der
überprüften Anbietern von Integrationskursen
Auffälligkeiten in der Abrechnung festgestellt.
Dazu gehörten nicht ordnungsgemäß geführte
Anwesenheitslisten sowie unvollständig
eingetragene Fehlzeiten der Teilnehmer. Sechs
Anbietern wurde daraufhin die Lizenz wegen
Manipulation entzogen, drei von ihnen wurde die
Neuzulassung verweigert.
Für
„mehrere Hundert Euro“ durch den Test
Zusammenfassend zieht
Schmidt aber eine positive Bilanz. „Das
Bundesamt arbeitet mit qualifizierten und
zuverlässigen Trägern zusammen, die
Hervorragendes für die Integration von Migranten
leisten.“ Dennoch soll im Februar eine Änderung
der Integrationskursverordnung weitere
Sicherheit bringen. So besitze die Behörde
künftig eine Widerrufsmöglichkeit, sollten
Unregelmäßigkeiten bei der Testdurchführung
festgestellt werden.
Im bekanntgewordenen Fall
einer Sprachschule in Nordrhein-Westfalen
konnten die Prüflinge laut dem Vorwurf der
Staatsanwaltschaft für „mehrere Hundert Euro“
einen manipulierten Sprachtest ablegen. Auf die
Spur der beiden mutmaßlichen Betrüger waren die
Ermittler durch Hinweise von Ausländerämtern
gekommen. So hätte es beispielsweise Fälle
gegeben, bei denen Ausländer bei der Verleihung
der Einbürgerungsurkunde nicht einmal in der
Lage waren, die deutsche Eidesformel zu
sprechen. (FA)
Quelle: „Junge Freiheit“
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